Versöhnung spielt eine zentrale Rolle in Nelly Sachs' Dichtung und Leben. Die Arbeit untersucht, inwieweit Sachs als Versöhnerin zwischen Deutschen und Juden agierte und beleuchtet die komplexen Aspekte ihrer Identität und ihrer Werke. Es wird kritisch hinterfragt, ob ihre literarische Stimme tatsächlich als Symbol der Versöhnung interpretiert werden kann oder ob sie möglicherweise von der deutschen Gesellschaft und Politik instrumentalisiert wurde, um Schuldgefühle zu mildern und die deutsch-jüdischen Beziehungen zu verbessern.
Stefan Grzesikowski Livres






Die Arbeit analysiert moralische Konflikte anhand von vier zentralen ethischen Positionen, darunter die von Thomas von Aquin, Kants Pflichtenethik, Utilitarismus und Schopenhauers Mitleidsethik. Im Fokus steht die utilitaristische Sichtweise von John Stuart Mill, einem der einflussreichsten Vertreter dieser Ethikrichtung. Die Untersuchung beleuchtet die grundlegenden Prinzipien Mills und vergleicht sie kurz mit Kants Ethik, um ein umfassenderes Verständnis der moralischen Dilemmata zu ermöglichen.
Die Studienarbeit analysiert die Gedichte von Nelly Sachs und hinterfragt deren häufige Einordnung als religiöse jüdische Dichterin. Diese Kategorisierung wird als einschränkend betrachtet, da sie der Komplexität von Sachs' Werk nicht gerecht wird. Besonders betont wird der Einfluss des Holocaust auf ihre Lyrik, in der sie das Leid der Menschheit verarbeitet. Ihre ersten Gedichtbände thematisieren die Trauer um verlorene Freunde und Verwandte. Der Glaube Sachs' wird als weniger relevant für die Gedichtinterpretation angesehen, da religiöse Motive nicht zwingend auf ihre persönliche Religiosität schließen lassen.
Die Arbeit untersucht den Ellipsenbegriff und dessen Herausforderungen in der Linguistik, insbesondere im Kontext der gesprochenen deutschen Sprache. Sie beleuchtet die Herkunft des Begriffs aus der Rhetorik, wo Ellipsen als stilistische Mittel gelten, während sie in der grammatischen Tradition oft als Regelverstoß betrachtet werden. Die Studie thematisiert die Diskrepanz zwischen der Analyse gesprochener Sprache und den schriftbasierten Standards, die lange Zeit die linguistische Forschung dominierten. Zudem werden die unterschiedlichen Auffassungen zur Ellipse, wie die Ableitungsthese und die Autonomiethese, diskutiert.
Die Studienarbeit analysiert die Erzählung von Hoffmann und beleuchtet die Leerstellen, die zahlreiche Fragen aufwerfen, insbesondere zur Identität des Sandmanns. Ein chronologischer Ansatz wird gewählt, um die zentralen Unklarheiten zu klären. Die Arbeit untersucht die psychoanalytische Perspektive von Freuds Essay "Das Unheimliche", um die verschiedenen Interpretationen des Sandmanns zu beleuchten. Dabei wird der Sandmann sowohl als innere Vorstellung Nathanaels als auch als äußere Macht betrachtet, die ihn in den Selbstmord treibt. Ziel ist es, die unheimliche Wirkung des Textes zu erklären.
Die Figur des Hiob in den Werken von Joseph Roth und Scholem Alejchem
Zur Verarbeitung des Traditionsverlustes als Assimilationsfolge mit Hilfe des biblischen Hiobmythos in Scholem Alejchems "Tewje" und Joseph Roths "Hiob"
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Die Arbeit untersucht die Verwendung des Hiobmythos in den Werken von Joseph Roth und Scholem Alejchem, wobei Roths Roman explizit nach dem biblischen Hiob benannt ist. Die Analyse zielt darauf ab, zu klären, ob Scholem Alejchems Tewje ebenfalls als Hiob-Roman interpretiert werden kann. Dabei wird postuliert, dass Tewje eine frühe Phase der modernen Hiob-Rezeption repräsentiert, während Roths Werk das Ende dieser Phase markiert, da es noch nicht vom Holocaust beeinflusst ist. Die Arbeit beleuchtet somit die grundlegenden Veränderungen in der Hiobrezeption durch den Holocaust.
Die Arbeit untersucht offene Unterrichtsformen sowohl theoretisch als auch praktisch, um Erkenntnisse für die Lehrtätigkeit im Fach LER zu gewinnen. Dabei wird zu Beginn eine allgemeine Analyse der Merkmale offenen Unterrichts vorgenommen, um die Komplexität des Themas zu erfassen. Ziel ist es, praxisnahe Schlüsse zu ziehen, die die eigene Unterrichtsgestaltung bereichern können.
Angst spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Leben und ist sowohl normal als auch biologisch bedingt. Während sie in moderaten Ausprägungen eine schützende Funktion hat, kann sie in übermäßiger Form zu erheblichen Beeinträchtigungen führen, insbesondere bei Angststörungen. Laut dem Bundes-Gesundheitssurvey von 1998 sind 14,2 Prozent der 18- bis 65-Jährigen betroffen, wobei die meisten Erkrankungen bereits in der Adoleszenz auftreten. Die Studie beleuchtet die Prävalenz und das Ersterkrankungsalter verschiedener Angststörungen, was wichtige Erkenntnisse für die pädagogische Psychologie liefert.
Die Analyse des Artusromans fokussiert sich auf die komplexen Schuldverhältnisse, insbesondere Iweins Tötung Askalons und seine Verspätung. Diese beiden Verfehlungen sind zentrale Punkte in der Forschung, die die Frage aufwerfen, ob Iwein tatsächlich schuldig ist und wie diese Schuld zu bewerten ist. Der Autor betrachtet das zeitgenössische Verständnis von Schuld und hebt hervor, dass das höfische Mittelalter keine einheitliche geistesgeschichtliche oder rechtspolitische Perspektive bietet, was die Bewertung von Iweins Handlungen kompliziert.
Die Untersuchung von Simon Magus beleuchtet die Schwierigkeiten bei der historischen Erfassung dieser umstrittenen Figur, die als Wanderprediger und Sektenführer in Samaria wirkte. Die Quellenlage ist spärlich und von der frühen christlichen Kirche geprägt, die ihn als Bedrohung darstellt. In den Schriften der Kirchenväter wird er als Ursprung aller Ketzerei verurteilt, während seine Lehren von seinen Anhängern gnostisch weiterentwickelt wurden. Der Name "Magus" ist unhistorisch und dient der Abwertung; die Arbeit verwendet ihn dennoch, um die verbreitete Bezeichnung zu reflektieren.