Krieg im mittelalterlichen Abendland
- 460pages
- 17 heures de lecture




Ideen und Innovationen, Entdeckungen und Eroberungen vom 9. bis zum 18. Jahrhundert
Dieses Buch beleuchtet in kompakter und gut lesbarer Form die Wurzeln und den Beginn der maritimen europäischen Expansion. Dabei führt der Weg mitunter weit zurück in das Mittelalter bis zur Herausbildung von elementaren Ideen – geographischen Vorstellungen, aber auch Hoffnungen und Sehnsüchten – als Grundlage für die frühe Erforschung der Ozeane, anfangs speziell des Atlantiks. Eine entscheidende Rolle kommt ebenso den vielfältigen und meist auf Austauschprozessen beruhenden Innovationen des mittelalterlichen Europa zu. Erste spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Entdeckungen europäischer Seeleute am Atlantik und später auf anderen Weltmeeren bauten auf den zuvor gewonnenen Erkenntnissen und kulturellen Errungenschaften auf und legten umgekehrt den Grundstein für die Eroberungen und die Errichtung der frühen Kolonialreiche in Übersee (im Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert). Mit diesem Ausgriff Europas auf die Weltmeere wurde schließlich eine erste Phase der Globalisierung eingeläutet.
Zwei Halbbände: <br> 1. Der islamische Atlantikraum des mittelalterlichen Abendlandes <br> 2. Islamische und christliche Atlantikerkundung im Mittelalter
Von Mittelportugal bis ins südliche Marokko reichte vom frühen 8. bis ins frühe 13. Jahrhundert die atlantische Küstenzone der islamischen Welt. Schriftliche Quellen dieser Zeit belegen, dass muslimische Seeleute Fischfang, Seehandel und Piraterie am Atlantik betrieben. Gelegentlich liest man aber auch von Erkundungsfahrten auf diesem Ozean, die zeitlich den Bemühungen christlicher Seeleute aus dem südlichen Europa vorangingen. Der Autor versucht diesem in der Geschichtswissenschaft bisher kaum berücksichtigten Aspekt nachzugehen, in dem er die mittelalterlichen Wurzeln der europäischen Atlantikexpansion vor allem im Hinblick auf ihre islamischen Dimensionen erforscht. Die Arbeit wurde u. a. mit dem »Michael-Mitterauer-Preis für Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte« ausgezeichnet.
Schrecken der Händler und Herrscher – Piratengemeinschaften in der Geschichte Von der Antike bis weit in die Neuzeit löste der Begriff Pirat Angst und Schrecken bei Seehändlern und Küstenbewohnern aus und selbst heute sind manche Regionen der Welt vor Piraterie nicht sicher. Wer im Laufe der Zeit als Pirat bezeichnet wurde, hing vom Blickwinkel des Betrachters ab. So zählten für die meisten Staatsgefüge all jene Personen dazu, die den Seehandel und die Seeherrschaft in den von diesen Reichen beanspruchten Meeren und Küstenzonen störten. Speziell ab der frühen Neuzeit wird Piraterie auch als Mittel der (See-)Kriegsführung gegen konkurrierende Mächte eingesetzt. Als Freibeuter bzw. Kaperfahrer überfielen Private im Auftrag oder mit Duldung eines Staatsgefüges Schiffe und Hafenstädte des Gegners, was sie für die eine Seite zu Seehelden und für die andere zu Piraten und Verbrechern machte. In diesem Sammelband nähern sich die AutorInnen dem Thema Piraterie in seinen unterschiedlichsten Facetten von der Antike bis heute.