Sasha Pirker Livres

Das Buch präsentiert in kompakter Darstellung innovative Ansätze einer jungen Baukunst, die ein weites Spektrum – vom baubiologisch-ökologischen Bauen bis hin zu kompromißlosen Realisierungen – umfaßt. Die vertretenen Architekturbüros wurden nach dem Gesichtspunkt einer global notwendigen kommenden Architektur selektiert. Bewusst nicht von „junger Architektur“ ist die Rede, denn jung an sich ist kein Wert der Qualität. Nicht die Bedienung des Mainstream mit motivischer Äußerlichkeit und kurzschlüssigem Funktionalismus, sondern Nachhaltigkeit, kontextuelles Planen und kompositorische Neuorientierungen stehen im Vordergrund. Kommende Architektur wird an der Behandlung der anstehenden sozialen, typologischen und energetischen Fragen und den Antworten, die sie findet gemessen werden. Das Augenmerk liegt auf fundierten, innovativen und eigenständigen Perspektiven, die auch als überregionale Impulse auffassbar sind.

In dem Künstlerbuch von Sasha Pirker und Andreas Fogarasi wird die Architekturgeschichte durch eine radikale Verknüpfung der Medien Film und Buch untersucht. Bildsequenzen zeigen Details von Richard Neutras Haus und dessen alltägliche Nutzung. Die Texte von Andreas Neumeister reflektieren die Filmbilder und bieten ein sprachliches Echo. Ein Porträt eines ländlichen Klubhauses, beschrieben von Martin Pieper, hebt den großen Saal hervor, der als geistiger und räumlicher Mittelpunkt fungiert. Hier finden Tanzveranstaltungen, Gymnastik, Theater- und Musikaufführungen sowie Versammlungen statt. Der Saal kann durch das Nachobenschieben der Längswände auf beiden Seiten in voller Länge geöffnet werden, wodurch sich der Raum verdoppelt. Nach dem Öffnen der Bühnenrückwand kann ins Freie gespielt oder für ein Doppelauditorium musiziert und getanzt werden. Zuschauer stehen, sitzen und liegen auf einer leicht ansteigenden Rasenfläche. Ein schmaler Streifen immergrüner Pflanzen und ein Wasserbecken schaffen Distanz, bieten jedoch reizvolle Spiegelungen bei Tänzen. Mauerkulissen grenzen den Zuschauerraum gegen die Landschaft ab, erhöhen die Konzentration auf das Geschehen und verbinden den Freiraum mit dem Gebäude, wodurch es in der öffentlichen Parklandschaft intime Naturverbundenheit und größeres soziales Gewicht erhält.