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Margarete Gebhardt

    Schafft sich die "Schule" selbst ab?
    Das Thema „Homeschooling“ in der Kinderliteratur - Besprechung des Romans „Mina“ von David Almond
    Training der Wahrnehmung und Konzentration
    Schulpflicht, Rechtspraxis, Sozialpädiatrie oder: Warum es legal ist, zu Hause zu lernen
    Lernhilfe die Zelle
    Meine erste Grammatik
    • Es gibt hierzulande eine relative Schulpflicht, die Homeschooling erlaubt. Doch praktiziert werden soll die absolute Schulpflicht mit dem Ziel, hundert Prozent der Kinder zu erfassen. So will es die Rechtspraxis. Doch Rechtspraxis und Gesetze sind zwei verschiedene Ebenen. So kann es passieren, dass selbst Richter Fehlentscheidungen treffen. Denn eine absolute Schulpflicht lässt sich nicht in Einklang mit unserem Grundgesetz bringen. Es gilt, folgende Fragen in den Raum zu stellen: Beziehen sich die Schulgesetzgebungen der einzelnen Bundesländer auf längst hinfällig gewordene Komponenten der Weimarer Verfassung? Welche Rolle spielt eigentlich die Sozialpädiatrie im modernen schulischen Geschehen, die ihre Arme mit ihren umfangreichen Hilfs- und Therapieangeboten weit ausstreckt? Welche Vernetzung gibt es zwischen diesen pädagogisch-medizinischen Angeboten im Zusammenhang mit der praktizierten absoluten Schulpflicht? Ist es das Ziel, unsere Krankenkassen in den Schulalltag zu involvieren? Verwandeln sich unsere Schulen nach und nach in Sanatorien?

      Schulpflicht, Rechtspraxis, Sozialpädiatrie oder: Warum es legal ist, zu Hause zu lernen
    • Das vorliegende Essay beschäftigt sich mit dem Kinderroman „Mina“ des britischen Schriftstellers David Almond. In dem bereits mit Literaturpreisen geehrten Buch geht es um ein hochintelligentes Mädchen, das nicht ins Schulsystem passt und deshalb gemeinsam mit der Mutter beschließt, die Schule einfach Schule sein zu lassen - ohne sie. „Homeschooling“ ist in England eine Selbstverständlichkeit, eine diesbezügliche Kriminalisierung gibt es nicht. Der Vergleich zur Situation hierzulande, der in diesem Essay aufgrund von Minas so eindrücklich erzählter Lebensgeschichte gezogen wird, fällt für Deutschland verheerend aus. Die Ausführungen, die das zentrale Thema des Romans beleuchten, belegen dessen inhaltliche und erzählerische Stärke. Daraus leitet sich die Hoffnung ab, dass Almond auch in Deutschland viele Leserinnen und Leser gewinnen möge und dass in unserer Gesellschaft endlich diskutiert wird, ob sich bei uns eine rigide erzwungene Schulpflicht angesichts eines maroden Systems überhaupt länger aufrecht erhalten lässt.

      Das Thema „Homeschooling“ in der Kinderliteratur - Besprechung des Romans „Mina“ von David Almond
    • Während „das Soziale“ betont wird, wenn es um die Verwandlung unserer Schulen in Ganztags-Betreuungseinrichtungen geht, gerät die Wissensvermittlung in den Hintergrund. „Freier Unterricht“, in dem sich Schüler gegenseitig unterrichten, ersetzt den „lehrergelenkten“ Unterricht. Doch was kommt dabei heraus? Bildungsorientierte Familien suchen nach Auswegen. Erste Internetschulen sind auf dem Weg, ihre legitime Berechtigung zu erlangen. Ist es nicht an der Zeit, den Begriff der „Schulpflicht“ durch eine „Bildungspflicht“ oder auch durch eine „Betreuungspflicht“ zu ersetzen?

      Schafft sich die "Schule" selbst ab?