Hierarchie, Egalität, Loyalität, 16. - 20. Jahrhunderts
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Adel und Nation passen nicht unbedingt zusammen. Hier die soziale Elite, dort die umfassende Gemeinschaft. Dieses Spannungsverhältnis, das sich vielfach im Laufe des 19. Jahrhunderts und besonders deutlich bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs zeigte, reicht weit in die Neuzeit bis hin zu den französischen Religionskriegen zurück. Die Perspektive dieses Bandes erstreckt sich daher vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Die Beiträge umfassen neben Deutschland und Frankreich auch andere Teile Europas und zeigen, wie und wo sich Adel in nationale Muster fügte, diese ignorierte oder unterlief.
Frühneuzeitliches Königtum zwischen ritterlichem Erbe und militärischer Herausforderung
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Die Frühe Neuzeit stellte die heroischen Monarchen in ihrem Ruhm dar, sei es als Ritter oder als Kriegsherrn, wobei oft eine Inszenierung ihrer Heldentaten im Vordergrund stand. Dieses Spannungsverhältnis zwischen den verschiedenen Darstellungen wird in diesem Band untersucht. Zentrale Fragen sind, wie viel und welcher Heroismus für einen frühneuzeitlichen Monarchen erforderlich war, welche Darstellungsformen genutzt werden konnten und ob dieser Heroismus kriegerisch sein musste. Zudem wird die Rolle von ritterlicher Expertise und individuellem Talent in der Monarchie thematisiert: Wie viel davon war notwendig und verträglich? Krieg und Eroberung waren eng mit dem Bild des Fürsten verbunden, doch es ist auch wichtig, das Verhältnis von heroischem Übermaß und Defizit zu betrachten. Diese Fragen wurden bereits von Zeitgenossen aufgegriffen, die in verschiedenen Ländern, nicht nur in Frankreich und Preußen, Könige beobachteten, die eine übermäßige Vorliebe für den Krieg hatten. Die Antworten auf die Fragen nach Art und Ausmaß des monarchischen Heroismus und dessen Bedeutung für die Monarchie waren vielfältig und variabel.
Ludwig XIV., der Sonnenkönig, prägte seine Epoche. Er ist der Inbegriff des absolutistischen, frühneuzeitlichen Königs. Unter seiner Herrschaft - zwischen 1643 und 1715 - wurde Frankreich zur kulturellen Vormacht Europas. Jeder europäische Fürst versuchte, dem Glanz und der Prachtentfaltung Ludwigs nachzueifern; der europäische Adel sprach Französisch. Die politische Vormacht aber entglitt ihm. In mehreren Kriegen dehnte er die Grenzen Frankreichs aus, schuf damit aber zugleich eine europäische Allianz, die auch ihm seine Grenzen aufzeigte. Ludwigs Größe stand für seine Zeitgenossen außer Zweifel. Doch seine eigentliche Regierungsleistung ist schwer zu bestimmen. Weder war er Feldherr noch Gesetzgeber. Doch er verkörperte die Macht und Autorität des Staates. Ohne ihn wäre die europäische Geschichte anders verlaufen. - Martin Wrede versucht eine Bilanz seiner Regierung und seines Einflusses auf die Gestalt Frankreichs.
Die internationale Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern im Gesundheits- und Sozialbereich ist für die Gestaltung einer fairen Globalisierung von fundamentaler Bedeutung. In Deutschland wird sie derzeit in einem Spannungsfeld zwischen der traditionellen Orientierung auf humanitäre/sozialpolitische Unterstützung und einer neuen Orientierung auf wirtschaftliche Zusammenarbeit und Exportförderung diskutiert. Die hier vorliegende Stellungnahme der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e. V. (GVG) und der in ihr zusammengeschlossenen Institutionen der Sozialversicherung, der privaten Versicherungswirtschaft, der Leistungserbringer im Gesundheitswesen, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften vereinigt die unterschiedlichen Orientierungen zu einem neuen, bedarfsgerechten Ansatz, der vielfältige positive Wechselwirkungen für die Zielländer und für Deutschland ermöglicht. Maßgeschneiderte Reformelemente, entwickelt aus der langen Tradition der sozialen Sicherung in Deutschland, können den internationalen Markt entwicklungs- und sozialpolitischer Ideen und Konzepte befruchten und die große Nachfrage nach spezifisch deutscher Systemberatung erfüllen. Im Mittelpunkt des Ansatzes stehen die Weiterentwicklung bewährter Elemente des deutschen Sozialsystems zu identifizierbaren, immateriellen Produkten (z. B. Selbstverwaltung, Versicherungsrecht, DRGs, Meldeverfahren, Prävention, Rehabilitation), die Betonung des ordnungspolitischen Rahmens von Reformen sowie die Betonung praktischer Erfahrung bei der Entwicklung, Vermittlung und Umsetzung von Reformkonzepten. Die GVG legt damit eine Zwischenbilanz vor, die auf Erkenntnissen aus mehr als 250 erfolgreichen internationalen Beratungsprojekten in aller Welt in den Bereichen Alterssicherung, Gesundheit, Unfallversicherung, Arbeitsschutz, Arbeitsmarkt, sozialer Dialog, Arbeitnehmerfreizügigkeit, soziale Eingliederung und Gleichstellung sowie auf den Erfahrungen aus der internationalen Arbeit ihrer Mitgliedsorganisationen beruht.
Frühneuzeitlicher Hochadel zwischen Familienehre, Ritterideal und Fürstendienst
Adel war (und ist) per definitionem ein Stand 'mit Vergangenheit'. Er definiert sich durch Ahnen, Vorbilder und Vorgänger. Dabei war freilich diese Vergangenheit beständig Gegenstand von Interpretation und Instrumentalisierung. Die jeweilige Gegenwart schuf Konjunkturen und Herausforderungen, an die die adelige Vergangenheit angepasst werden musste. Hiervon handelt dieser Band, fokussiert auf die entscheidenden Momente traditionsbewusster adeliger Selbstbestimmung: Familienehre, Ritterideal und Fürstendienst.