Inklusion gilt als Leitbegriff der sozialen Frage des 21. Jahrhunderts. Er ist im Begriff, neben der Freiheit und Gleichheit den dritten Wertbegriff der Moderne zu präzisieren und gibt eine Antwort auf Exklusionsprozesse, die aufgrund zugespitzter Ökonomisierung, Globalisierung und Vertreibung soziale Sprengkraft gewinnen. Diese äußert sich nicht zuletzt in Abwehr- und Ausgrenzungstendenzen wie sie aktuell in der Pegida-Bewegung und der AfD-Partei sichtbar werden oder sich in Fremden- und Behindertenfeindlichkeiten manifestieren. Die UN-Behindertenrechtskonvention beförderte die Konjunktur der Inklusion. Der mittlerweile inflationäre Gebrauch führte zu einer begrifflichen Unschärfe dieser sozialen Leitidee. Die vorliegende Habilitationsschrift profiliert mit dem »Prinzip Inklusion« die wissenschaftliche Kontur des Begriffs. Mit der Grundlegung einer interdisziplinären Metatheorie schärft sie den Begriff sprachlich, differenziert seine rechtliche Kontur und arbeitet soziologische Unterscheidungskriterien für die empirische Erforschung inklusiver Prozesse heraus. In pädagogischer Hinsicht wird neben der Anerkennung von Differenz auch die notwendige Veränderung im Sinne einer ethischen Differenzkritik plausibilisiert. In religionspädagogischer Perspektive wird die These der »strukturellen Separationspartizipation« der Wissenschaften entfaltet und die unter anderem theologische Normenklärung des Inklusionsprinzips vorangebracht. Neben der Beschreibung von theoretischen Antinomien und praktischen Dilemmata der Inklusion wird mit fünf präskriptiven und deskriptiven Begriffspaaren das Wesen und die Werte der Inklusion konkretisiert. In (religions-)pädagogischer Perspektive geht es darum, dass das ICH sich bildet, um gemeinsam mit dem DU das WIR zu leben – frei, gleich, gerecht und würdevoll. Die Zielperspektive ist, dass Inklusion als Menschenrecht, als werthaltige Vision und gesellschaftlicher Prozess zum Nutzen der sozialen Teilhabe aller Menschen wirksam wird.
Wolfhard Schweiker Livres



Deutung und Krisenbegleitung
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der systemischen Fortschreibung des ABC-X-Modells von Hill beruht. Menschen zu einem konstruktiven Umgang mit Tränen und Deutungen zu befähigen, ist das grundlegende Motiv dieser Studie. In 96 Fragebogen und 10 Interviews kommen Eltern von Kindern mit Down-Syndrom zu Wort. Sie weisen auf ein großes professionelles Defizit in der frühen Krisenbegleitung hin. Ihr Wunsch ist mehr kompetente Unterstützung bei ihrer Auseinandersetzung mit existentiellen und religiösen Fragen, die im «Ärzte-Therapeuten-Sog» meist untergehen. Die in über 60 Graphiken dargestellten Ergebnisse zur lebensanschaulichen Bewältigung münden in ein Konzept der Krisenbegleitung, das auf der Hermeneutik Schleiermachers und der systemischen Fortschreibung des ABC-X-Modells von Hill beruht.
Arbeitshilfe Religion inklusiv
Basisband: Einführung, Grundlagen und Methoden
Die Arbeitshilfe Religion inklusiv unterstützt Lehrkräfte beim zieldifferenzierten und inklusiven Unterrichten von Religion in heterogenen Lerngruppen der Klassen 1 bis 9. Angesichts der bunten Vielfalt unserer pluralen Welt ist es entscheidend, den Unterricht an die unterschiedlichen Milieus, Kulturen, Lebensalter, religiösen Sozialisationen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Der gemeinsame Unterricht von jungen Menschen mit und ohne Behinderung gewinnt zunehmend an Bedeutung und stellt Lehrpersonen vor große Herausforderungen. Die Arbeitshilfe bietet differenzierte Unterrichtsideen, Materialien und wichtige Basisinformationen, um den gemeinsamen Unterricht zu erleichtern. Der Basisband enthält eine Einführung in das inklusive Unterrichten im konfessionellen Religionsunterricht und entfaltet Grundlagen der Pädagogik der Vielfalt sowie einer inklusionsfähigen Religionsdidaktik. Zudem werden zahlreiche Methoden, Übungen, Unterrichtstipps und nützliche Links bereitgestellt. Die weiteren Bände bieten inklusive Unterrichtsideen und Materialien zu ein bis zwei religiösen Dimensionen aus den Bildungsplänen, die sowohl für die Grundstufe (Klasse 1 bis 4) als auch für die Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 9) geeignet sind.