Essays in Bioethics 1924-1948. FRITZ JAHR (1895-1953), a Protestant theologian in Halle an der Saale, Germany, coined th
Fritz Jahr Livres





FRITZ JAHR (1895 – 1953) wird mit Recht als ‘Vater der Bioethik’ bezeichnet. Diese Broschüre enthält ein halbes Dutzend englischer Übersetzungen, beginnend mit dem Editorial ‘Bio-Ethik’, 1927 in der Zeitschrift ‘Kosmos’. Es folgen Beiträge zur Tierethik, zur sozialen und sexuellen Ethik, zur Rolle der Massenmedien bei der Entwicklung einer öffentlichen Moralkultur, zum Ethikunterricht und zu einer bioethischen Interpretation des Fünften Gebots. Jahr entwickelt den ‘Bioethischen Imperativ’ in kritischer Auseinandersetzung mit Kants ‘Kategorischem Imperativ’ in Abwägung zwischen egoistischen und altruistischen Prinzipien und Tugenden für Individuen und Gemeinschaften und im Umgang mit Pflanzen, Tieren und natürlichen und gesellschaftlichen Umwelten: ‘Achte jedes Lebewesen grundsätzlich als einen Selbstzweck, und behandle es nach Möglichkeit als solchen’. Übersetzung, Literaturlisten und eine Skizzierung des Bioethischen Imperativs sind von Hans-Martin Sass. Eine deutschsprachige Auswahl von 15 Beiträgen Jahr’s in ‚Medizinethischen Materialien‘, Nr. 187, 2010.
1926 definierte der protestantische Theologe Fritz Jahr den Begriff „Bioethik“ in seinem Artikel „Wissenschaft vom Leben und Sittenlehre“. 1927 erweiterte er diesen Begriff in der Zeitschrift Kosmos, indem er sittliche Verpflichtungen nicht nur gegenüber Menschen, sondern auch gegenüber allen Lebewesen konzipierte. Jahrs Bioethischer Imperativ lautet: „Achte jedes Lebewesen grundsätzlich als einen Selbstzweck und behandle es nach Möglichkeit als solchen!“ Damit ging Jahr weit über die enge Definition der Bioethik hinaus, die seit 1970 in den USA als Abkehr von paternalistischer Arztethik beschrieben wird. Er schlug eine Brücke zwischen Ethik und Naturwissenschaft und beleuchtete, wie der Mensch mit seiner belebten Umwelt umgeht und welche Missstände damit verbunden sind. In der Tradition von Charles Darwin hob Jahr die Grenze zwischen menschlichem und tierischem Leid auf. Er führte den Begriff der Bioethik ein, um menschliches Verhalten im Kontext des naturwissenschaftlich-technischen Fortschritts zu bewerten. Immanuel Kants Kategorischer Imperativ diente Jahr als strukturelles Vorbild für seinen Bioethischen Imperativ. Der vorliegende Band präsentiert 22 Originalarbeiten von Fritz Jahr in chronologischer Reihenfolge, um die verstreuten Quellentexte für die internationale bioethische Diskussion kompakt und zitierfähig bereitzustellen.
FRITZ JAHR (1895 - 1953), evangelischer Pastor in Halle an der Saale, prägt 1927 den Begriff BIO-ETHIK in einem Leitartikel in der Zeitschrift „Kosmos“ und formuliert als BIOETHISCHEN IMPERATIV: „Achte jedes Lebewesen als einen Selbstzweck und behandle es nach Möglichkeit als solchen!“ Er entwickelt damit in kritischer Auseinandersetzung mit dem Kategorischen Imperativ von Kant das Konzept einer situativen und abwägenden Ethik und den Rahmen für eine künftige integrative und globale Bioethik. Die Sammlung der zwischen 1927 und 1947 in verstreuten wissenschaftlichen, theologischen und ethischen Zeitschriften erschienenen Aufsätze von Fritz Jahr beleuchtet nicht nur die historische Entwicklung der Bioethik, sondern will auch zur Weiterentwicklung einer integrativen und globalen Bioethik beitragen.