Carsten Butsch Livres



Indische Migrantinnen und Migranten in Deutschland
Transnationale Netzwerke, Praktiken und Identitäten
Die Migration aus Indien nach Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Gleichzeitig hat sich im Zuge der Globalisierung die transnationale Einbindung von Migrant*innen verändert. Aufbauend auf einer detaillierten Darstellung der indisch-deutschen Migrationsgeschichte zeigt Carsten Butsch, wie indische Migrant*innen Ankunfts- und Herkunftsgesellschaft verbinden und verändern. Im Zentrum der Analyse stehen drei Aspekte: Erstens werden ihre sozialen Netzwerke in Indien und Deutschland untersucht, insbesondere familiäre Netzwerke, Freundschaftsnetzwerke und institutionelle Netzwerke, wie Migrantenorganisationen. Zweitens werden ihre transnationalen Praktiken, das heißt die konkreten Handlungen, mit denen sie transnationale Verbindungen schaffen und pflegen, analysiert, z. B. Reise- und Kommunikationsgewohnheiten oder finanzielle Rücküberweisungen an Familien und Wohltätigkeitsorganisationen in Indien. Drittens werden die Identitäten von Migrant*innen der ersten und der zweiten Generation, die durch das Leben in zwei Gesellschaften, mit unterschiedlichen Werten und Normen geprägt sind, in den Blick genommen.
Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen
Barrieren und Anreize in Pune, Indien
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Durch den raschen Urbanisierungsprozess in Schwellen- und Entwicklungsländern entstehen Gesundheitsprobleme in bisher unbekanntem Ausmaß. Meist werden städtische Räume in diesen Ländern vereinfachend als ausreichend versorgt beschrieben. Dieser Sichtweise wird hier eine differenzierte Untersuchung des Zugangs von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen entgegengesetzt. Aufbauend auf einer Analyse etablierter Konzepte der Zugangsforschung wird ein erweitertes Konzept entwickelt: Zugang wird als Produkt von Zugangsbarrieren und -anreizen in sechs Dimensionen definiert. Das Konzept wird in sechs unterschiedlich strukturierten Untersuchungsgebieten in Pune empirisch überprüft. Die Ergebnisse der Studie lassen auf erhebliche Unterschiede im Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen verschiedener Bevölkerungsgruppen schließen: Wesentliche Zugangsbarrieren entstehen durch die komplexe Anbieterstruktur im indischen Gesundheitssystem und die fehlende Regulierung des Gesundheitswesens. Dies resultiert in einer vielfach inadäquaten Leistungserbringung, häufig mit negativen Konsequenzen für die Nutzer. Die Studie leistet zudem einen konzeptionellen Beitrag im Bereich der interdisziplinären Zugangsforschung.