Der Baumgarten des höfischen Romans ist kein beliebiger, topischer Schauplatz. Als Schwellenraum besitzt er ein spezifisches Handlungs- und Konfliktpotential. Die Arbeit zeigt anhand beispielhafter Analysen, wie der Baumgarten narrativ als konsistenter, dreidimensionaler Handlungs- und Imaginationsraum erzeugt wird und inwiefern auf diese Weise sein Konfliktpotential für die Erzählung entfaltet, semantisiert und funktionalisiert wird.
Theresa Specht Livres


Transkultureller Humor in der türkisch-deutschen Literatur
- 205pages
- 8 heures de lecture
Was ist deutsch? Diese Frage stellen die Texte der türkisch-deutschen Gegenwartsliteratur. Thematisch stehen sie in der Tradition der Migrationsliteratur, sie beziehen sich jedoch nicht auf den Aspekt der Migration selbst, sondern auf ein spezifi sches nachmigratorisches Szenario in der deutschen Einwanderungsgesellschaft. Diese Literatur der Postmigration zeichnet sich zum einen durch eine humorvolle Sichtweise auf den Migrationshintergrund aus, die in verschiedenen Komikformen Ausdruck findet: Das Spektrum reicht von überzeichneter Sprach- und Typen-Komik wie in der Comedy Kaya Yanars über einen subtilen Humor in den Glossen von Dilek Güngör bis zur grotesken Provokation in den Performances Serdar Somuncus. Zum anderen lässt sich ein Wandel im Kulturverständnis ausmachen, das den Texten zugrunde liegt: Das Türkische und das Deutsche werden nicht mehr als Gegenpositionen inszeniert, vielmehr werden traditionelle Grenzziehungen zunehmend verwischt und die Eindeutigkeit kultureller Prägungen wird in Frage gestellt.