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Wolfgang Stelly

    Erziehung und Strafe
    Einmal Verbrecher - immer Verbrecher?
    • Kriminalität umfasst vielfältige Problemlagen, die in der Realität miteinander verknüpft sind, jedoch eine separate Analyse erfordern, um Grundlagen- und Anwendungswissen zu vertiefen. Als soziales und Massenphänomen in modernen Gesellschaften weist Kriminalität andere Gesetzmäßigkeiten auf als Einzelereignisse oder als Teil einer Lebensgeschichte, die in einem Kreislauf von „Verbrechen und Strafe“ münden können. Dunkelfelduntersuchungen in der Kriminologie haben weltweit gezeigt, dass das Begehen von Straftaten, insbesondere unter männlichen Angehörigen der Normalbevölkerung, statistisch normal ist; etwa 90 % junger Männer berichten in Täterbefragungen von begangenen Straftaten. Die meisten dieser Taten bleiben unentdeckt, und viele junge Menschen bleiben offiziell unauffällig oder geraten nur vorübergehend in Schwierigkeiten, selbst wenn sie polizeilich angezeigt werden. Eine detaillierte Analyse der Täterbefragungen zeigt, dass das Begehen von Straftaten zwar weit verbreitet ist, jedoch nicht gleichmäßig verteilt. Viele Befragte geben nur eine oder maximal drei Straftaten an, während einige wenige eine Vielzahl von Straftaten berichten.

      Einmal Verbrecher - immer Verbrecher?