Hartwig Pautz zeichnet in seiner Studie die Leitkulturdebat-te um Einwanderung, Integration und deutsche Identität nach, die im Herbst 2000 die Bundesrepublik beschäftigte. Ausgelöst durch die Absicht der rot-grünen Bundesregierung, eine Einwanderungs- und Integrationsgesetzgebung zu erarbeiten, forderten Politiker der CDU eine "freiheitliche deutsche Leitkultur", die als Integrationsmaßstab für alle Immigranten zu gelten habe. Im Verlaufe der davon ausgelösten Leitkulturdebatte wurden kulturelle Konkflikte um Aufnahmegesellschaft und Einwanderer heraufbeschworen. Befürworter der Leitkultur nutzten ein Vokabular, das den Diskursen der neorassistischen Neuen Rechten und des Clash of Civilisations entlehnt war. Hartwig Pautz analysiert verschiedene Phasen der Debatte und untersucht den Leitkultur-Diskurs auf Sprache und Inhalt hin. Schließlich beschreibt er auch, wie die Debatte um die Leitkultur dazu genutzt wurde, eine vermeintlich normale deutsche nationale Identität zu konstruieren, die die Spezifika der deutschen Geschichte ausblendet. Hartwig Pautz hat in Hannover und Liverpool Politische Wissenschaften studiert. Seine derzeitigen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der europäischen Sozialdemokratie und auf der Forschung zu Politikberatungssystemen und Lobbyismus in Großbritannien und der Bundesrepublik.
Thomas Helmke Livres





Demografieorientiertes Personalmanagement im öffentlichen Dienst
Öffentliche Arbeitgeber im Spannungsfeld von demografischem Wandel und Digitalisierung
Die öffentlichen Verwaltungen, insbesondere der kommunale Sektor, stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Mit zunehmend knapperen personellen Ressourcen werden künftig deutlich vielfältigere Aufgaben zu bewältigen sein. So besteht im Bereich E-Government vielerorts akuter Nachholbedarf, wobei die digitalen Verwaltungsabläufe nicht nur zusätzliche Kompetenzen, sondern oftmals auch ein neues Denken erfordern. Demografischer Wandel und Digitalisierung werden die verwaltungsinternen Strukturen ebenso weitreichend verändern wie die gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen. Die Auswertung einer bundesweiten Online-Befragung von Kommunen zu Personalmanagement, Demografie und Digitalisierung, die der vorliegenden Veröffentlichung zugrunde liegt, zeigt Bedarfe und strategische Anforderungen aus Sicht der Verantwortlichen. Der Abgleich mit den Ergebnissen der Vorgänger-Studie von 2012 bringt interessante Erkenntnisse darüber, inwieweit die demografischen Auswirkungen und Erfordernisse in den Verwaltungen tatsächlich angekommen sind.
In den nächsten Jahren ist der Umgang mit den Auswirkungen des demografischen Wandels eine zentrale Herausforderung für das Personalmanagement sowohl in der Wirtschaft als auch im öffentlichen Sektor. Der Fortbestand der Leistungsfähigkeit des öffentlichen Sektors ist ganz wesentlich abhängig von einem erfolgreichen Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels. Im Rahmen einer Online-Umfrage haben sich Ende 2011 das Berliner Beratungsunternehmen publecon und der Innovators Club des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) mit dem strategischen Zukunftsthema „Personalmanagement der Kommunen im demografischen Wandel“ beschäftigt. Dazu wurden die Mitgliedsstädte und -gemeinden der Landesverbände des DStGB befragt. Über eine Bestandsaufnahme zu den Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Personalmanagement des öffentlichen Sektors hinaus befasst sich das vorliegende Buch mit praxisorientierten Konzepten für öffentliche Arbeitgeber - von der Schaffung einer starken Arbeitgebermarke bis hin zu Handlungsempfehlungen zu demografieorientierten Personalmanagement-Strategien.
Die Nutzung sozialer Netzwerke ist ein elementarer Bestandteil unserer Kommunikationskultur geworden. In gleichem Maße, wie wir uns über dieses Medium mitteilen, werden wir für andere sichtbar. Diese vor allem privaten Darstellungen unserer persönlichen Meinungen und Interessen werden somit öffentlich. Sie werden zunehmend auch im Rahmen von sogenannten Background Checks von Unternehmen recherchiert und zur Bewertung unserer Persönlichkeit im Rahmen von Personalauswahlverfahren genutzt. Mit der Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben und eines strukturierten Verfahrens vermeidet das Unternehmen nicht nur Schadensersatzansprüche und erhöht die Qualität der Auswahlergebnisse, es leistet damit auch einen wesentlichen Beitrag zum Employer Branding des Unternehmens: Alle, auch die abgelehnten Bewerber, sind Multiplikatoren für den Ruf des Unternehmens als fairer, offener und ethisch auch in Auswahlverfahren handelnder Arbeitgeber. Mit diesem Themenkomplex setzt sich der Autor kritisch auseinander und gibt abschließend Hinweise zu einer sachgerechten Anwendung von Background Checks und der Verwendung ihrer Ergebnisse.
Aufgrund des demografischen Wandels ergibt sich auch für den öffentlichen Dienst ein zunehmender Wettbewerb um geeigneten Nachwuchs. Die bestehenden Vorteile des öffentlichen Dienstes auf dem Arbeitsmarkt werden bisher zu wenig herausgestellt. Der öffentliche Dienst ist familienfreundlich, verlässlich, kalkulierbar und bietet abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgaben für Fach- und Führungskräfte. Diese Merkmale gilt es stärker zu kommunizieren und in den Fokus der definierten Kandidaten-Zielgruppen zu stellen. Die Initiierung und Umsetzung eines Employer-Branding-Prozesses ist Voraussetzung und aufgrund des demografischen Wandels auch Notwendigkeit, um in der Zukunft im Wettbewerb um die qualifiziertesten Arbeitskräfte bestehen zu können. Hierauf wird der Fokus im Personalmanagement und -marketing des öffentlichen Dienstes in den nächsten Jahren zu richten sein. Das vorliegende Buch untersucht dafür die Rahmenbedingungen und gibt Anleitung für die Initiierung eines strukturierten Personalmarketingprozesses.