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Frederek Musall

    Im Dialog bleiben
    Herausgeforderte Identität
    Ikonisierungsprozesse jüdischer Selbstwahrnehmung
    Geschichte denken: Perspektiven von und zu Hannah Arendt
    Tora und politische Macht
    • Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat die Religion, die im Zuge der Aufklärung in den Bereich des Privaten verdrängt worden war, eine erstaunliche politische Renaissance erlebt. Neben dem seit längerem zu beobachtenden Erstarken eines radikalisierten politischen Islam, dem zunehmenden Einfluss christlicher Fundamentalisten auf die US-amerikanische Politik, den politisch überaus relevanten Spannungen zwischen religiösen und säkularen Positionen in Israel, hat sich die Religion auch in Europa wieder in der Sphäre des Politischen zurückgemeldet. Die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik, die sich als Frage nach dem Verhältnis von göttlicher und menschlicher Herrschaft konkretisiert, wird bereits in Texten der Tradition kontrovers diskutiert. In Trumah äußern sich Historiker, Politikwissenschaftler, Judaisten und Islamwissenschaftler zum Thema. Mit Beiträgen von: Sabine Damir-Geilsdorf, Assem Hefny, Annabel Herzog, Jonathan Jacobs, Benjamin Jokisch, Jens Mattern und Abraham Melamed.

      Tora und politische Macht
    • Das Leben Hannah Arendts steht stellvertretend für das Intellektuellenschicksal im Exil und die Notwendigkeit, die Brüche der eigenen Denktraditionen historisch zu reflektieren. Ihre Werke lassen sich im Kontext der Etablierung von Geschichtsdeutung nach der Schoah verorten und dieses Thema geht Trumah 20 aus mehrfacher Perspektive an: Wie kann mit dem Dilemma umgegangen werden, dass das Land der Dichter und Denker bei der Verhinderung des Zivilisationsbruches geistig versagt hatte? Dieses Versagen und die Frage nach der Schuld angesichts der Shoah werden aus der Sicht Hannah Arendts und Karl Jaspers' thematisiert, die in intensivem geistigen Austausch miteinander standen. Ebenso werden Verständnisansätze diskutiert, die aus der Konfrontation eines teleologisch geprägten jüdischen Geschichtsdenkens mit der Schoah entstanden. Wie stehen sich hier Philosophie und Geschichte gegenüber, wenn Geschichtsbruch menschlicher Willensentscheidung bedarf und somit zwingend die Kategorie des Moralischen involviert ist? Unter welchen religiösen bzw. philosophischen Parametern kann dann Geschichtsdeutung immer wieder neu als menschlich verbindlich definiert werden?

      Geschichte denken: Perspektiven von und zu Hannah Arendt
    • Gibt es bzw. kann es im Judentum Ikonisierungsprozesse geben, wenn die Hebräische Bibel mehrfach ein Bilderverbot formuliert? Bis heute haben Bilderverbot und prophetischer Ikonoklasmus maßgeblich zu dem Eindruck beigetragen, dass das Judentum generell bilder- und kunstfeindlich sei, auch wenn das Bilderverbot vor allem die jüdische Kultpraxis betrifft. Nichtsdestotrotz hat sich über die Jahrtausende eine facettenreiche Bild- und Symbolkultur im Judentum entwickelt, in der Denk-, Sprachbilder mit Bildzeichen und Artefakten kommunizieren und neue Bedeutungskontexte schaffen, die sich inhaltlich verselbstständigen und formal eigenständig weiterentwickeln können. Mit der vorliegenden Ausgabe von Trumah soll aus unterschiedlichen Blickwinkeln ein Brückenschlag zwischen Jüdischen Studien und Bildwissenschaft(en) angestrebt werden, um somit exemplarisch neue Perspektiven auf die Bild-Kulturen des Judentums und deren vielschichtige mediale Artikulation zu eröffnen.

      Ikonisierungsprozesse jüdischer Selbstwahrnehmung
    • Herausgeforderte Identität

      Kontextwandel am Beispiel von Moses Maimonides und Ḥasdai Crescas

      • 226pages
      • 8 heures de lecture

      Die beiden spanisch-jüdischen Philosophen Moses Maimonides (1138-1204) und Ḥasdai Crescas (1340-1412) gehören zweifelsohne zu den wichtigsten jüdischen Denkern des Mittelalters und stehen zudem in einem direkten Bezug zueinander: Denn Or Hashem (deut. „Das Licht des Herrn“), das dogmatisch-philosophische Hauptwerk von Crescas, ist als eine explizite Kritik an Maimonides philosophischem opus magnum Dalalat al-ḥa'irin (hebr. Moreh Nevuchim; deut. „Wegweiser der Verwirrten“) formuliert. Doch warum hat das philosophische Programm von Maimonides Erfolg, während das seines Kritikers Crescas letztlich scheitert? Kann man hier gar von einem Paradigmenwechsel im Kuhn'schen Sinne sprechen, welchen beide intendieren, oder sind vielleicht andere Faktoren für den Erfolg bzw. Scheiterns des jeweiligen Programmes ausschlaggebend? Die vorliegende Arbeit geht eben diesen Fragen nach, indem sie versucht, die vielschichtigen historischen, religiösen und intellektuellen Kontextbezüge der beiden Werke offenzulegen, sowie jene Prozesse zu ergründen, welche zwischen diesen beiden Werken stehen. Anhand der Wirkungsintension und Wirkungsrealität von Maimonides und Crescas soll hier schließlich geklärt und verdeutlicht werden, worin Maimonides und Crescas in ihren spezifischen Kontexten ihre Identität im komplexen Beziehungsgefüge der konstituierenden Wissensquellen Tradition - Autorität - Neuerung herausgefordert sehen.

      Herausgeforderte Identität
    • Im Dialog bleiben

      • 433pages
      • 16 heures de lecture

      Die anlässlich des 75. Geburtstags des Heidelberger Islamwissenschaftlers und Arabisten Raif Georges Khoury erscheinende Festschrift vereint zahlreiche namhafte Wissenschaftler aus Europa, den Vereinigten Staaten, Israel und der arabischen Welt, die durch ihre Einzelbeiträge die Vielfalt und Breite islamwissenschaftlicher, arabistischer und semitischer Forschung vor Augen führen und dadurch eine vielschichtige Perspektive auf die Sprachen, Mentalitäten und Denkmodelle in den Kulturen des Vorderen Orients von der vorislamischen Zeit bis in die jüngste Gegenwart eröffnen. In ihrer Vielstimmigkeit stellt die Festschrift – ganz im Sinne des Jubilars – einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf die Herausforderungen der arabischen Welt in ihrem Aushandlungsprozess zwischen Tradition und Moderne dar, und verdeutlicht zudem, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit unterschiedlichen Kulturen auch zu einem gesellschaftlichen Engagement auffordert, das nicht nur auf bestehende Gemeinsamkeiten aufmerksam macht, sondern auch Differenzen auszuhalten lernt, damit man im Spannungsfeld eines gleichberechtigten Dialoges der Kulturen zu bleiben vermag.

      Im Dialog bleiben