Manfred Negele Livres





Ausgangspunkt ist die Frage, ob es eine genuine Erfahrung von „Geist“ gibt, die nicht auf sinnliche Erfahrung zurückgreift oder darauf zurückführbar ist. In der Recherche, was „Geist“ bedeutet, zeichnen sich zwei Stränge ab: der ‚nous‘ auf der einen Seite und ‚ruah‘/‚pneuma‘ auf der anderen. Der ‚nous‘ steht für Klarheit und Berechenbarkeit und wird bei den frühen griechischen Philosophen mit einem inneren Sehen verglichen. ‚ruah‘ und ‚pneuma‘ legen den Schwerpunkt auf die Lebendigkeit, aber auch die Unberechenbarkeit und damit Bedrohlichkeit. Beide Aspekte sind nur „geistig“ erfassbar. Es sind zwei Formen geistiger Erfahrung. Das führt zum eigentlichen Fokus der Untersuchung: Lässt sich ein Erfahrungsbegriff gewinnen, der sich als Grundlage für die Geisteswissenschaften eignet? Die vorgelegten interdisziplinären Beiträge geben auf diese Frage eine erste Antwort.
Das Projekt nimmt das Phänomen „Maske“ aus verschiedenen Perspektiven in den Blick: Maske als ein Phänomen, das so alt ist wie die Menschheit, Maske in der antiken Tragödie, Maske als (Schau-)Spiel, Bedeutung der Masken im Fasching, Maske als zweites – oder als erstes – Gesicht, Maske als Präsentationsform der eigenen Persönlichkeit, der Zusammenhang von Maske und sozialer Rolle, und schließlich der Text als Maske. Die grundlegende Frage und das Ziel des Unternehmens ist philosophisch: Zieht sich etwas Gemeinsames durch diese verschiedenen „Maskierungen“? Erschließt uns dieses Thema einen Einblick in unser Wirklichkeitsverständnis, unsere Wahrnehmung von Gott, Welt und Mensch? Und nicht zuletzt: Welche Konsequenzen ergeben sich aus den gewonnenen Erkenntnissen für unser Handeln, den Umgang mit anderen und für unsere Begegnung mit der Wirklichkeit?
Heilung und Heil
Über den Zusammenhang von Philosophie/Theologie und Medizin
In Antike und Mittelalter (man denke an Hippokrates, Galen, Avicenna, Paracelsus) waren viele bekannte Ärzte auch Philosophen bzw. Theologen. Ziel des Projektes ist, beide Disziplinen (wieder) miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Autoren dieses Bandes reflektieren die Grundlagen, auf denen die Medizin ebenso aufbaut wie die Philosophie. Dabei steht an erster Stelle die Frage: Was ist der Mensch? Erst, wenn diese Frage geklärt ist, kann der Blick auf andere Fragestellungen, z. B. ethische übergehen. Ziel ist es, einen interdisziplinären Dialog anzuregen. Das Projekt bereitet den Dialog mit der Medizin aus der Sicht der Philosophie durch eine Reflexion auf das eigene Anliegen und mit einem Blick auf die möglichen künftigen Gesprächspartner vor.
Liebe, Tod, Unsterblichkeit
- 156pages
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Die Beiträge dieses Buches interpretieren das älteste Großepos der Menschheit, das uns derzeit bekannt ist. Obwohl es entstanden ist im vorderen Orient, steht das Gilgamesch-Epos auch für die Grundlagen unserer Kultur. Erzählungen und Motive daraus fi nden wir im Alten Testament ebenso wie bei den frühen Griechen. Seit seiner Wiederentdekkung im 19. Jahrhundert entfaltete es eine zweite Wirkungsgeschichte. Es steht also in mehrfacher Hinsicht für die Verbindung von Ost und West. Die Autoren dieses Bandes folgen dem Grundgedanken, die im Gilgamesch-Epos tradierten Erzählungen (die man auch als Mythen bezeichnen könnte) als kondensierte Ur-erfahrungen der Menschheit zu deuten. Bei der Erarbeitung der Beiträge – sie wurden im Kreis der Autoren immer wieder diskutiert und auf einander abgestimmt – zeigte sich, daß diese Ur-erfahrungen nicht isoliert zu betrachten sind. Sie hängen untereinander zusammen. Dieser Verbindung will das Register Rechnung tragen, das dem Band beigegeben ist. Es ist eine Einheit aus Glossar und Stichwortverzeichnis und verfolgt das Ziel, die Vernetzung der einzelnen Themen deutlich werden zu lassen.