Nietzsches Philosophie ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Produktivität des Dialogs zwischen Medizin und Philosophie. Diana Aurenque stellt die medizinischen Einflüsse in der Entstehung von Nietzsches moralkritischem Denken heraus. Ferner klärt sie die Bedeutung seiner medizinisch-philosophischen Moralkritik und erforscht die Rezeption und Aktualität von Nietzsches moralkritischem Denken in Fragestellungen und Debatten der heutigen Medizinethik.
Auf der Spur einer ethischen Fragestellung in der Philosophie Martin Heideggers
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Dieses Buch beschäftigt sich mit dem viel besprochenen, aber weiterhin unklaren Verhältnis zwischen Heideggers Philosophie und Ethik. Es wird die These vertreten, dass sich Heideggers gesamtes Denken als ein Ethosdenken interpretieren lässt. Dieses darf aber weder als ein ethisches System noch als eine heideggersche Ethiklehre missverstanden werden. Ethos ist nicht moralisch zu verstehen, sondern es meint den Aufenthalt, in dem der Mensch seinem eigenen Wesen und dem Wesen aller Dinge gerecht wird. Heideggers Ethosdenken will dem Menschen keinen Schutz geben, sondern allen Phänomenen in ihrem jeweiligen Sichzeigen und Sichentziehen gerecht werden. Dieses ethische Denken versucht eine Offenheit für das Andere, für das Mögliche und Unbekannte, zu schaffen. Heideggers Ethosdenken liegt unmissverständlich das Ideal des philosophischen Lebens zugrunde. Ob das philosophische Ethos als ein einsames Ethos zu verstehen ist, wird im Buch systematisch geklärt. Zugleich wird Heideggers Ethosdenken im Hinblick auf sein Verständnis des Politischen gedeutet. Das philosophische Wesen des Menschen, das im eigentlichen Ethos erscheint, ist gerade, was Heidegger durch seine entpolitisierte Politik hervorzuheben versucht.