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Jan van Loh

    Schwebende Zeichen
    Digitale Störungen bei Kindern und Jugendlichen
    • Seit die »Internet Gambling Disorder« im DSM 5 als Störungsbild aufgeführt ist, rücken Medien in den Fokus therapeutischen Handelns. Für die Diagnostik und Therapie von Kindern und Jugendlichen mit medienbezogenen Störungen fehlen bisher systematische Ansätze aus analytischer und tiefenpsychologischer Perspektive. Das Buch entwickelt ein Menschenbild und eine Psychodynamik, die sich an den realen technischen Gegebenheiten orientiert. Jan van Loh diskutiert kultur- und sozialwissenschaftliche Ansätze, wie das »Verschwinden der Kindheit« oder »Digitale Demenz«, und stellt diese empirisch fundierten Zugänge dar. Er untersucht bestehende psychodynamische Konzepte wie »Resonanz« und »Medien als Mutterbrust«, um ein vertieftes Verständnis der Beziehung von Kindern und Jugendlichen zu Medien zu erarbeiten. Zudem werden Kriterien für eine allgemeine diagnostische Einschätzung des Mediengebrauchs im Kontext interpersoneller Beziehungen zusammengestellt. Digitale Medien sind auch dann therapeutisch relevant, wenn keine »Sucht« diagnostizierbar ist. Zwölf Fallvignetten bieten grundlegende Hinweise für Interventionen bei medienaffinen Störungen. Abschließend lädt eine »Schulung und Selbsterfahrung« Therapeuten ein, über ihr persönliches Verhältnis zu den sich ständig weiterentwickelnden Medien nachzudenken.

      Digitale Störungen bei Kindern und Jugendlichen
    • Schwebende Zeichen

      Chats, Psychoanalyse, literales Stadium

      Zahlen sprechen ihre eigene Sprache. Der Präsident der deutschen Gesellschaft für Informatik, Prof. Mathias Jarke, erklärte 2006, dass es seit dem Jahr 2000 mehr Computer als Menschen gibt – 2006 sind es bereits dreimal so viele. Im März 2006 berichtete der 'Spiegel' über Online-Partnervermittlungen: Laut einer Studie der Universität St. Gallen sind 63 Prozent der Nutzer zwischen 19 und 34 Jahren alt, und 70 Prozent sind Männer. Der Artikel schlussfolgert: 'Das Internet vermittelt Wahrscheinlichkeiten – keine Gefühle.' Zwischen Rechner und Mensch existieren nur geschriebene Worte, die auf mathematischen Operationen basieren. Auch zwischen Menschen, die durch Computer verbunden sind, herrscht ein technisch-muttersprachlicher Code. Die Bedeutung dieser getippten Worte und die damit verbundenen Gefühle werden berechnet, obwohl Letztere unberechenbar bleiben. Das drohende Zerplatzen der emotionalen Blase bei der ersten physischen Begegnung von Menschen, die zuvor nur schriftlich kommuniziert haben, erinnert an spezifische Momente in der Psychoanalyse. 'Schwebende Zeichen' untersucht den Zusammenhang zwischen schriftsprachlichem Chat und oralsprachlicher Therapie anhand des Begriffs 'Übertragungsliebe' und entwickelt unter dem Begriff 'literales Stadium' eine Psychodynamik des Schriftsprachenerwerbs.

      Schwebende Zeichen