Andreas Wolfsteiner Livres





Sichtbarkeitsmaschinen
Zum Umgang mit Szenarien
Szenarien sind allgegenwärtig: als Klima- oder Wirtschafts-, als Best-Case- oder Worst-Case-, als Katastrophen- oder gar apokalyptische Szenarien. Diese Untersuchung formuliert mit Blick auf zwei historische Zeitschichten Antworten darauf, wie die Rede vom »Szenario« – ausgehend von Drama, Theater und Film – auf Bereiche der militärstrategischen und ökonomischen Planung durchgreift. Szenarien werden so als Sichtbarkeitsmaschinen nicht nur in visueller und numerischer Hinsicht entwickelt, sondern gerade im Sinne improvisatorischer Evidenzerzeugung. Sie dienen als Instrumente der szenischen Einbildung des Künftigen.
»In gewissem Sinn ist also das Verhältnis zwischen Diachronie und Synchronie umgekehrt: das mythische Denken, dieser Bastler, erarbeitet Strukturen, indem es Ereignisse oder vielmehr Überreste von Ereignissen ordnet, während die Wissenschaft, ›unterwegs‹ allein deshalb, weil sie sich stets begründet, sich in Form von Ereignissen ihre Mittel und Ergebnisse schafft, dank den Strukturen, die sie unermüdlich herstellt und die ihre Hypothesen und ihre Theorien bilden.« (Claude Lévi-Strauss) Gedankliches Entwerfen von Szenarien kann als verräumlichendes und verzeitlichendes Planungshandeln beschrieben werden, das zwischen Wahrnehmung und Zeichenprozess stufenlos skalierbar ist. Aufführungen, Bilder, Filme, Landkarten und Simulationen sind Sichtbarkeitsmaschinen dessen, was sich im Kontext medialen Handelns immer schon diskret vollzieht. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen anhand von Beispielen aus Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Ökonomie praxeologische Szenarien, die beim Umgang mit Medien stets unterschwellig handlungsleitend sind.
Überlebensfaktor Klimaschutz: Nur wenn's um Geld geht eine Erfolgsstory! Nur wenn CO2 einen Preis bekommt und sich damit Klimaschutz für Unternehmen und für Bürger aus egoistischen Motiven rechnet, besteht eine Chance, den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. So das Resümee der beiden Autoren nach ihrer differenzierten Analyse sämtlicher Alternativen. Ihr Plädoyer: Ein realistisches Menschenbild und eine realistische Vorstellung darüber, wie Wirtschaft funktioniert, sind Voraussetzungen für einen gelingenden Klimaschutz. Dieses Buch begnügt sich nicht mit abstrakten Forderungen: Konkrete Vorschläge auf nationaler, EU- und internationaler Ebene werden ebenso vorgestellt wie die sozialen Aspekte des Klimaschutzes und die technischen Potenziale. Die Alternative zur heutigen Klimaschutzpolitik Mit einer Blaupause für den Klimavertrag 2015 und einer nachhaltigen Alternative zum EEG Interessant für Politik, Wirtschaft und jede/n Einzelne/n Mit einem Vorwort von Ernst Ulrich von Weizsäcker
Der formatierte Körper
- 240pages
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Diese Untersuchung beschäftigt sich mit der ästhetischen Produktion Marcel Duchamps und spezifischen Wissenskonfigurationen anhand vielfältiger Fallbeispiele frühmoderner Erkenntnisproduktion im Experiment. Im Fokus stehen Handlungsplanung, -anweisung, -vollzug und -wissen im Kontext des Maschinellen. Die analysierten Objekte reichen von Leibniz’ 'Lebendiger Rechenbanck' zu Turings 'Universalmaschine', von Duchamps 'Junggesellenmaschine' zu Marc Adrians Film 'Random', dem ersten computergenerierten Experimentalfilm in Europa, sowie von der Theorie biologischer Zeitlichkeit bis zu Computerspielen. In 'Der formatierte Körper' wird den Rückkopplungen von Wissen, Körperlichkeit und Technik in historischen Momentaufnahmen nachgegangen, sowohl in Bezug auf Fabrikation als auch auf die Liquidierung von Wissensbeständen und Wahrnehmungsökonomien. Es wird versucht, die Befunde zur Performanz des Wissenstransfers zwischen (Natur-)Wissenschaft und Kunst anhand von Phänomenen wie der Serie, Synchronizität und deren kulturhistorischer Komparatistik zu problematisieren. Technische Oberflächen und ästhetische Schnittstellen rücken neuartige 'Formate des Wissens' ins Blickfeld, die den charakteristischen Wissensdispositiven und Medienformaten gegenüberstehen. Dabei wird deutlich, wie drastische Formatierungen des Körpers durch Wahrnehmungstechnik und Handlungswissen im Spiel von Unterbrechung und Kontakt entstehen.