Tiere spielen im Werk des Künstlers Wenzel Hablik (1881 - 1934) eine besondere Rolle. Einheimische und exotische Tierarten, fantastisch-animalische Fabelwesen und humorvolle Zirkusszenen hält er in bunten Illustrationen, Skizzen, Ölgemälden, Metallskulpturen und Stoffentwürfen fest. Von anfänglich naturgetreuen und wissenschaftlichen Darstellungen geht Hablik über zu eigens kreierten Fantasiewesen, die in Form und Farbe eine immer freiere Auffassung erhalten und abstrahiert in unterschiedliche Gattungen seines Schaffens Eingang finden. Durch eine individuelle Art der Darstellung eröffnet Hablik dem Betrachter einen spannenden Einblick in seine bunte Tierwelt.
Katrin Maibaum Livres



Ab 1917 entstand in der Itzehoer Talstraße ein ganz besonderes Künstlerhaus. Der Maler, Grafiker, Kunsthandwerker, Innenarchitekt und Visionär Wenzel Hablik Ab 1917 entstand in der Itzehoer Talstraße ein ganz (1881- 1934) gestaltete zusammen mit seiner Frau, der Webmeisterin Elisabeth Lindemann (1879-1960) das eigene Wohn- und Atelierhaus. Die ehemalige Gründerzeitvilla wurde innen und außen umgebaut. Die Fassade erhielt eine sachlich-moderne Form, das Esszimmer eine vielfarbige, geometrische Wandbemalung - bis heute einzigartig im norddeutschen Raum. Die Bereiche von Wohn-, Arbeits- und Ausstellungsraum gingen nahtlos ineinander über. Im ganzen Haus wurde Habliks Kunst präsentiert, die Produkte der Handweberei Hablik-Lindemann sowie Kunsthandwerk aus den hauseigenen Werkstätten waren allgegenwärtig. Schnell entwickelte sich das Haus auch zum kulturellen Treffpunkt.
Wenzel Hablik
- 48pages
- 2 heures de lecture
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Wenzel-Hablik-Stiftung und des 15-jährigen Bestehens des Wenzel-Hablik-Museums widmet sich dieser Katalog dem druckgrafischen Werk von Wenzel Hablik. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die vielfältigen Talente des Malers, Innenarchitekten und Designers zu präsentieren und sein international geschätztes Werk einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der umfangreiche Fundus an druckgrafischen Blättern wurde bislang nur teilweise in anderen Ausstellungen gezeigt. Diese umfassende Darstellung ist neu und soll als Anregung für tiefere eigene Betrachtungen dienen. Besonders Holzschnitte, Radierungen und Lithografien verdeutlichen die Schwerpunkte seines Schaffens und die Inspiration, die Hablik in der Natur fand, sowie die Dynamik seiner visionären Architekturutopien. Zudem zeigen realisierte Notgeldentwürfe und zahlreiche Buch- und Werbegrafiken die vielseitige Beschäftigung des Künstlers mit verschiedenen Druckverfahren. Diese Arbeiten betonen den Stellenwert des Mediums innerhalb von Habliks OEuvre und bieten einen detailreichen Blick auf seine Kunst, die Teil des schleswig-holsteinischen Kulturpotentials zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist.