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Kamran Musayev

    Die postsowjetische Transformation im Baltikum und Südkaukasus
    Zwischen Demokratie und Autoritarismus
    • Zwischen Demokratie und Autoritarismus

      Transformationsszenarien im Baltikum und Südkaukasus

      Die nach dem Zerfall der Sowjetunion allerorten wahrnehmbare Euphorie vom ›Ende der Geschichte‹ unter dem Gesichtspunkt der Demokratisierung postsozialistischer autoritärer Regime ist heute, drei Dekaden später, in der vergleichenden sozialwissenschaftlichen Forschung einer Ernüchterung gewichen. Woran liegt es, dass, trotz des erhofften globalen Siegeszugs der Demokratie, die Transformationsprozesse in einigen Regionen auf der Strecke blieben und sich eine Reautoritarisierung, bzw. eine Renaissance der autoritären Regime beobachten lässt? Gründe für divergierende Entwicklungsdynamiken liefert dieser Band, der mit dem Baltikum und dem Südkaukasus zwei Regionen in den Fokus rückt, die sich nach 1991 völlig unterschiedlich entwickelt haben.

      Zwischen Demokratie und Autoritarismus
    • Welche Bestimmungsfaktoren führten zu den unterschiedlichen Transformationen im Baltikum und Südkaukasus nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems? Die anfänglich ähnlichen politischen Umgestaltungen in Lettland und Aserbaidschan verliefen jedoch unterschiedlich. Die Verschiedenheit der Geschichte, Kultur und geographischen Lage beider Länder erklärt die divergente Entwicklung. Dennoch reicht ein einfacher Geschichts-, Kultur- und Geodeterminismus nicht aus. Die Untersuchung zeigt, dass ein starkes Nationalbewusstsein in beiden Ländern entscheidend für den Transformationsprozess war. In Aserbaidschan war die politische Elite jedoch nicht bereit, Nationalismus und Demokratie zu vereinen, was die nationale Entwicklung im Südkaukasus in Kontinuität zur Sowjetzeit hielt und autoritäre Traditionen aufrechterhielt. Im Gegensatz dazu spielten im Westen sozialisierte und ausgebildete Exil-Letten eine bedeutende Rolle beim Aufbau einer demokratischen Ordnung in Lettland. Das Fehlen eines ähnlichen Inputs in Aserbaidschan führte zur Rückkehr alter Eliten. Zudem profitierte Lettland erheblich von einem pro-demokratischen Umfeld, das durch die aktive Einwirkung europäischer Nachbarstaaten und westlicher Organisationen gefördert wurde.

      Die postsowjetische Transformation im Baltikum und Südkaukasus