Tea lebt alleine und zurückgezogen, sie herrscht über ein Chaos aus Müll, den sie immer wieder neu sortiert. Doch wie wurde eine Tochter aus gutem Haus, eine Arztgattin und Mutter, zur Erbauerin schwankender Joghurtbechertürme – zum Messie? Als Teas Schwester Kerstin stirbt, trifft man sich zum Gottesdienst. Mit unterkühltem Humor und feinem Sinn für das Absurde beschreibt Taskinen, wie die würdevolle Trauerfeier einer bürgerlichen Familie in ihr Gegenteil kippt. Es tun sich alle Abgründe auf, die Tea zur verzweifelten Sammlerin jener scheinbar wertlosen Bausteine gemacht haben, aus denen ihr Leben besteht. Durch die Empathie ihres Erzählens gelingt es Satu Taskinen meisterhaft, uns mit der Grausamkeit des Familienlebens zu versöhnen.
Satu Taskinen Livres



Navid ist Lehrer und seine Lebensaufgabe sieht er immer mehr darin, richtige Antworten auf die Fragen der Kinder zu geben. Nicht mehr und nicht weniger. Doch ist das, angesichts der wachsenden Komplexität der Welt, ein bescheidener oder ein größenwahnsinniger Wunsch? Und obwohl Navid nur zum Geburtstag seiner Enkel fahren soll, wird sein von großen und kleinen Fragen, unerwarteten Hindernissen und schrägen Begegnungen gesäumter Weg zu einem ebenso berührenden wie existenziellen Roadtrip. An dessen Ende steht ein ganz alltägliches Wunder, das vielleicht auch Navids ragen beantwortet.
Die Finnin Taru Korhonen ist dabei, in ihrer Wiener Küche einen Schweinsbraten vorzubereiten. Das ist eine ziemlich wichtige Angelegenheit, denn Mutter und Schwester ihres österreichischen Mannes kommen um 1 Uhr zum Essen. Ihre Nachbarin, die pensionierte Schauspielerin Frau Berger, wird mehr oder weniger freiwillig hinein gezogen in das Problem, den Schweinsbraten trotz mehrerer Unklarheiten in dem Rezept, das Taru ausgesucht hat, gelingen zu lassen. Unter größten Anstrengungen und trotz einiger herber Rückschläge scheint alles einen guten Weg zu nehmen, und Taru hat jetzt nur noch den einen Wunsch: 'Bitte keine Überraschungen mehr.'Dieser Wunsch geht nicht in Erfüllung. Die Nichte ihres Mannes, die frühreife und politisch äußerst progressive 15jährige Elisabeth, platzt auch noch zum Essen herein. Frau Berger will partout den Schweinsbraten mitgenießen, obwohl sie Jüdin ist. Mutter und Schwester ihres Ehemanns benehmen sich heftig daneben. Und die Ehe mit dem Österreicher scheint unter dem familiären Druck an ihre Grenzen zu stoßen. Das Fest ihres Lebens, der Höhepunkt ihres krampfhaften Versuchs, sich in die Familie des Österreichers zu integrieren, misslingt. Stattdessen steigert es sich zu einer tragikomischen Kette von kleineren und größeren Katastrophen.