'Peace Report' is published jointly by peace and conflict research institutes in Germany since 1987. Scholars from various disciplines examine ongoing international conflicts from the perspective of strategies for peace. Their analyses are the basis for the Editor's Statement, which summarizes and assesses the results and formulates recommendations for peace and security policies in Germany and Europe.
Eine sozialpsychologische Analyse der „unvollendeten“ Islamischen Revolution in Iran
Untersuchungsgegenstand der Publikation sind einerseits schiitische Staatsvorstellungen und andererseits verschiedene Akteursgruppen, die zum Zeitpunkt der Islamischen Revolution einflussreich auf die politischen und sozioökonomischen Entwicklungen einwirkten. Die Untersuchung stützt sich auf sozialpsychologische Theorien. Dabei wird aufgezeigt, wie sich Feindbilder und Narrative im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Gruppen entwickelten und bis heute die Machtkämpfe im Iran prägen. Dies wird unter anderem deutlich an der im iranischen politischen Diskurs bis heute als „unvollendet“ bezeichneten Revolution sowie an den seither bestehenden Konfliktlinien, die sich weiter auf die Innen- und Außenpolitik der Islamischen Republik Iran auswirken.
Die Rolle von Religionen in den Konflikten Südasiens
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Die Region Südasien ist geprägt von zahlreichen Religionen und religiösen Traditionen. Wie die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zeigen, birgt diese Vielfalt an religiösen Vorstellungen großes Konfliktpotenzial, das sich in den Ländern Südasiens unterschiedlich auswirkt. Einerseits beinhalten gegenwärtige politische Konflikte in dieser Region oftmals kommunale, aber auch ethnische und religiöse Konflikt- und Gewaltformen und wachsen zunehmend zu religiösen Konflikten heran. Andererseits werden dominante religiöse Positionen stark politisiert. Im Zentrum des Bandes steht die Frage, wie sich Konflikte, die religiös begründet werden, in denen Religionen von den Konfliktparteien instrumentalisiert werden oder bei denen eine oder mehrere der Konfliktparteien religiös sind, auf lokaler Ebene darstellen. In den einzelnen Länderanalysen zeigen die Autorinnen und Autoren, wie nicht-staatliche – zumeist religiöse und/oder nationalistische – Akteure den jeweiligen Konflikt beeinflussen. Das Buch trägt damit zur Debatte über das Eskalations- und Deeskalationspotenzial von Religionen bei.
Wahrnehmungsmuster und drogenpolitische Strategien als Reaktion auf die steigende Drogenverbreitung in Afghanistan, Pakistan und Iran
Der transnationale Drogenhandel ist seit dem Ende des Kalten Krieges eine der größten sicherheitspolitischen Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft. Die geostrategische Lage des nah- und mittelöstlichen Raums hat ihn zu einem zentralen Knotenpunkt für den Drogenhandel gemacht, insbesondere durch die Länder des „Goldenen Halbmondes“ – Afghanistan, Pakistan und Iran. Afghanistan hat sich als Hauptexporteur von Opiaten etabliert, und seit den militärischen Interventionen 2001/2002 sind Anbau und Produktion kontinuierlich gestiegen. Dies stellt nicht nur für den Westen, mit seinen lukrativen Absatzmärkten, ein sicherheitspolitisches Problem dar, sondern hat auch im Land selbst schwerwiegende sicherheitspolitische und sozioökonomische Folgen. Die Strategien zur Bekämpfung des Drogenhandels sowie der gesellschaftliche Umgang mit der Drogenverbreitung stehen im Fokus dieser Arbeit. Das Konzept der Versicherheitlichung dient als theoretischer Rahmen. Die Studie zeigt, wie politische Entscheidungsträger Sicherheitsrelevanz im transnationalen Drogenhandel schaffen, um unpopuläre Maßnahmen zu legitimieren. Zudem leistet die Arbeit einen Beitrag zur theoretischen Debatte über neue Sicherheitsgefährdungen.