2016 ausgezeichnet mit dem Theorie- und Wissenschaftspreis der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe Umfassend beschreibt der Autor die behördliche Aufsicht über Einrichtungen der stationären Hilfen zur Erziehung. Dabei beleuchtet er ein bisher kaum erforschtes Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe aus mehreren Blickwinkeln. Er arbeitet Recht, Strukturen und Geschichte der „Heimaufsicht“ auf und stellt darauf aufbauend die Ergebnisse eigener empirischer Untersuchungen vor. Der Autor analysiert das professionelle Selbstverständnis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zweier Landesjugendämter auf der Grundlage teilnehmender Beobachtungen. Ergänzt wird dies durch Ergebnisse einer bundesweiten Befragung von Einrichtungsträgern. Aufgezeigt werden Widersprüche und Klärungsbedarf hinsichtlich der Aufgaben und der Rolle der Einrichtungsaufsicht, aber auch Perspektiven für eine strukturelle Weiterentwicklung. Als zentrale Bedingung für eine funktionale Aufsichtspraxis identifiziert der Autor eine konstruktive und strukturelle Verknüpfung von Kontrolle und Vertrauen. Die Aufarbeitung bietet sowohl für die wissenschaftliche und fachpolitische Debatte zum Kinderschutz als auch für Akteure in der sozialpädagogischen Praxis einen weitreichenden Einblick und eine detaillierte Analyse des Arbeitsfeldes.
Thomas Mühlmann Livres


Mit welchen Studien- und Berufserwartungen wird ein Studium Sozialer Arbeit aufgenommen? Um diese Frage zu klären, wurden zwischen 2007 und 2009 mehr als fünfhundert Studienanfänger eines neu strukturierten Bachelorstudiengangs befragt. Die Ergebnisse werden im Kontext älterer Studien zu Studierenden Sozialer Arbeit interpretiert und mit dem bisherigen Forschungsstand verknüpft. Anlass für die Untersuchung sind bedeutende Veränderungen in Studium und Lehre, die auch die Studierenden betreffen. Es wird hinterfragt, ob die bisherigen Erkenntnisse über „typische“ Merkmale, Erfahrungen und Ziele von Studierenden noch gültig sind. Im Kontext des Wandels des gesellschaftlichen und staatlichen Gefüges wird an Fachhochschulen und Universitäten diskutiert, wie Studiengänge curricular weiterentwickelt und neu positioniert werden können. Diese Ausarbeitung soll einen hilfreichen Beitrag zu dieser Diskussion leisten. Zudem könnten die Ergebnisse Lehrenden im Bereich Sozialer Arbeit Hinweise auf mögliche Erwartungen und Widerstände von Studierenden gegenüber bestimmten Inhalten oder Lehr-/Lernformen geben. Studierende und Berufstätige könnten die Ergebnisse zur Reflexion ihrer eigenen Motive, Erwartungen und Ziele nutzen.