Seit Jahrhunderten haben die vom internationalen Handel der Hafenstädte geprägten Niederlande Einwanderer angezogen. Migration ist hier nicht zuletzt als Gegenwart kolonialer Vergangenheit Teil der Alltagserfahrung. Die Beiträge setzen sich im Sinne einer Europäischen Ethnologie und Kulturanthropologie mit dem gestiegenen Komplexitätsniveau der niederländischen Gesellschaft auseinander. Ihr besonderes Interesse gilt der Beschreibung und Analyse des Zusammenspiels unterschiedlicher Komponenten von Fremd- und Selbstwahrnehmung, von Identitäten-Generierung und von Formen der Lebensgestaltung. Ihre Analysen knüpfen an aktuelle gesellschaftspolitische Debatten um ‚Zuwanderung‘, ‚Integration‘, ‚niederländische Kultur‘ und ‚kulturelles Erbe‘ an.
Heidrun Alzheimer Livres






Inhalt Editorial KLAUS SCHRIEWER: Sozialanthropologie in Spanien. Fachgeschichte(n) aus Zeiten der Diktatur und Demokratie CHRISTIANE SCHWAB: Der spanische costumbrismo (ca. 1820-1860) und die Konsolidierung volkskundlich-soziologischer Interessen im europäischen Kontext STEFFEN JOST: Sólo dos Españas? Erinnerungen und Identitäten zwischen sevillanischer Lokalkultur und nationalen Befindlichkeiten XAVIER ROIGÉ: Die ethnologischen Museen Spaniens. Zwischen Wirtschaftskrise und Neudefinition KARL BRAUN: Misiones Pedagógicas (1931-1936) Ein Bildungsprogramm der Zweiten Spanischen Republik für ländlich-bildungsferne Schichten MARÍA ISABEL JOCILES/ DAVID POVEDA: Anthropology and Ethnography of Education in Spain FRANCISCO JAVIER GARCÍA CASTAÑO/ROSALÍA LÓPEZ FERNÁNDEZ/ MIRIAM THAMM: Akteure und geografische Räume in der ethnologischen Migrationsforschung in Spanien ANTONIO MIGUEL NOGUÉS-PEDREGAL: Three Epistemological Approaches to the Study of Tourism in Spanish Social Anthropology MELANIE HÜHN: „Wir sind doch keine Touristen!“ Eine Typologisierung multilokaler Ruhesitzwanderer ENRIQUE PERDIGUERO-GIL/ ANGEL MARTÍNEZ-HERNÁEZ/ JOSEP M. COMELLES: Medical Anthropology in Spain: A historical perspective CARMEN CASTILLA VÁZQUEZ: Studies on Religion in Spanish Anthropology
Inhalt: Editorial Großbritannien – Kultur einer Industrienation im Wandel BURKHART LAUTERBACH: „Engländerei“, „englische Krankheit“? Überlegungen zum britisch-deutschen Kultur- und Wissenschaftstransfer. KALLE SCHÖNFELD: Britische Wissenschaft – Englische Folklore. Die Fachgeschichte der Folklore Studies, das Folk Revival und der Britische Nationalstaat. DIETMAR SÜß: Kannibalen im eigenen Land: Mass-Observation und britische Sozialanthropologie (1890-1945). SEBASTIAN BERG: Street Views: Straßen, der Spatial Turn und gesellschaftliche Wandlungsprozesse in Großbritannien HARPREET CHOLIA: „This is where it`s at!” Moving On Up… and Around the City. A Journey through the British Asian Club scenes in London INA JESKE/ ANNA MAGDALENA RUILE: “Once upon a Grime” Einblick in die britische HipHop-Szene ANNIKA FORKERT: Musical Modernism in the ‚Land Without Music’ The Limits in Elgar and Holst MARGARETHA SCHWEIGER-WILHELM: “Behind the scenes” – Rituale an britischen Universitäten. Eine Spurensuche. ROBERT TROSCHITZ: No Ifs, No Buts, No Education Cuts! Die englischen Studentenproteste 2010 BEN TENDLER: English language bibliography: comparative european ethnology and related disciplines
Brücknerschüler sind heute gleichermaßen im akademischen Lehramt zu finden wie auch in vielfältigen Museums- und Verwaltungsfunktionen. Entsprechend facettenreich ist das Spektrum der Beiträge, die sich in sieben, für den Jubilar bezeichnende Themenkreise gliedern: Frömmigkeit und Konfession - Erzählforschung - Aufklärung als kulturelle Konstante - Materialien und Realien - Visuelle Kultur - Kulturelles Gedächtnis und Erinnerungsorte - Ritual und Zeichen. Jedes der reich bebilderten Kapitel gibt fundierte Einblicke in die von Wolfgang Brückner, 1973-1998 Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Philologie und Volkskunde der Universität Würzburg, wesentlich mitgeprägte kulturwissenschaftliche Forschungslandschaft in Deutschland. Über 60 Beiträge namhafter Vertreter der Europäischen Ethnologie bieten einen facettenreichen Einblick in die aktuelle Fachdiskussion. Themen aus visueller Anthropologie, Erinnerungskultur, Symbolforschung und Kunstgeschichte schlagen Brücken zu kulturwissenschaftlichen Nachbardisziplinen.
Die vergangenen 25 Jahre haben der polnischen Gesellschaft in politischer und kultureller Hinsicht einen radikalen Wandel beschert. Dieser spiegelt sich in Forschungsergebnissen europäischer Ethnologinnen und Ethnologen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in und über Polen wider.Aktuelle Forschungsprojekte beschäftigen sich mit e-Folklore und ars electronica als Elementen einer voranschreitenden Globalisierung, mit Blogs über Ernährung, mit der Bedeutung regionaler Produkte für den modernen Konsumenten, mit dem veränderten Alltag in den Städten und Dörfern entlang der Autostrada Wolnosci (»Autobahn der Freiheit«), die das Land auf einer Länge von 620 km von Ost nach West von Frankfurt/Oder bis zur weißrussischen Grenze durchzieht, mit dem Einfluss der Medien auf gelebte Bräuche oder mit dem Wandel von Stereotypen durch den praktizierten Kulturkontakt zwischen Ost- und Westeuropa. Die kritisch-reflexiv angelegten Projekte der Europäischen Ethnologie in Polen bieten Verfahren, Strategien und Themen, die ein hohes Maß an Anschlussfähigkeit signalisieren.
Glaubenssache Krieg
Religiöse Motive auf Bildpostkarten des Ersten Weltkriegs
- 392pages
- 14 heures de lecture
Religiöse Motive auf Bildpostkarten. Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung ordnet religiöse Motive auf Bildpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg (Sammlung Dietrich Heber) in das geistig-politische Umfeld ihrer Entstehungszeit ein.
Handbuch zur narrativen Volksaufklärung
- 960pages
- 34 heures de lecture
„Moralische Geschichten“ sind eine um 1780 aufgekommene Textsorte zur Bildung und Erziehung einfacher Leute, vornehmlich verfasst von Geistlichen, publiziert in Schulbüchern, Zeitungen, Kalendern und Katechismen. Sie erzählen von fortschrittlichen Bauern, treuen Dienstboten, folgsamen Kindern, sparsamen Hausfrauen und unerschrockenen Lebensrettern. Die Autorin erschließt das Textcorpus bibliographisch, stellt die weitgehend unbekannten Verfasser vor und kategorisiert Motive, Ideen und Programme dieser Texte. Die narrative Umsetzung von Aufklärungsideen in die Alltagspraxis führt unmittelbar in die zu gestaltende Lebenswelt der Zeit um 1800 ein. Hier wurde grundgelegt, was spätere Theoretiker gerne für Volkscharakter oder Stammeseigentümlichkeiten gehalten haben. Die Volkskunde vermag dadurch an die Wurzeln moderner Volksbildung vorzustoßen und ihre eigenen Beobachtungs-„Gegenstände“ genauer zu historisieren.
Die Festschrift zum 80. Geburtstag des in Bamberg als Professor für Volkskunde tätigen Klaus Guth versammelt Beiträge zur Geschichte, Religion und Kulturgeschichte mit dem Schwerpunkt Franken.