Joachim Kohlhof Livres






Die Verschiebung unserer moralischen Koordinaten setzt sich unvermindert fort. Die Gesellschaft gleitet ab in eine Beliebigkeitskultur, die einen fruchtbaren Nährboden für extremistische Exzesse bietet. Der Extremismus kommt nicht nur von links oder von rechts. Er kommt auch aus unserer eigenen Mitte, wenn sich Gleichgültigkeit, Verdrossenheit und Verantwortungslosigkeit breitmachen. Das Buch soll Anstoß geben, darüber nachzudenken, ob das, was wir vorfinden, auch das ist, was wir erwarten dürfen. “Denkverbote” soll den Leser daran erinnern, dass es eben keine geben darf, sondern wachsam zu bleiben, dass aus Transparenz nicht Vertuschung, aus Gerechtigkeit nicht Selbstjustiz und aus Ehrlichkeit nicht Korruption und Vetternwirtschaft wird. Die Skala krimineller und unmoralischer “Errungenschaften” ist nach oben hin unbegrenzt und wir helfen kräftig mit, diese weiter zu verlängern. Der Staat wird als Selbstbedienungsladen, bei dem jedermann unbegrenzt und kostenfrei seine Ansprüche befriedigen kann, von einer Fülle von “Produkten” beherrscht. Gegenleistung ist passè und Zahltag ist später oder nie. “Denkverbote” soll jeden Einzelnen von uns daran erinnern, dass es niemals so weit kommen darf, dass wir selbst uns freiwillig das (Mit-)Denken nehmen oder staatlicherseits verbieten lassen. Seien wir also auf der Hut, wenn uns Menschen vom Gegenteil überzeugen wollen. Die Geschichte hat uns etwas anderes gelehrt.
Prof. Dr. Joachim Kohlhof, geboren 1945, war zuletzt Inhaber des Lehrstuhls für Finanzierung und Investition an der Hochschule Brandenburg. Nach seiner Promotion begann er ein Bank-Traineeprogramm und arbeitete ab 1972 als Vorstandsassistent des Gerling-Konzerns in Köln. 1978 wurde er nach seiner Ernennung zum Bundesbankrat bei der Deutschen Bundesbank stellvertretender Direktor der Landeszentralbank in Köln und Bonn. 1986 wurde er Sparkassendirektor und Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse in Daun. Außerdem war er Lehrbeauftragter für Finanzmanagement an der Fachhochschule in Trier. 1994 erhielt er seine Berufung zum Professor an der Hochschule Brandenburg. Kohlhof ist Gründer des Collegs für Wirtschafts- und Unternehmensethik in Mehren/Eifel und entwickelte Ethikstandards für Unternehmen und Altenpflege, die zur Ethikzertifizierung führten. Er ist Mitglied im Freundeskreis der Ludwig-Erhard-Stiftung und erhielt die Ehrenurkunde zum Förderpreis „Soziale Verantwortung des Mittelstandes 2002“ der WJD. Zudem war er Gastprofessor an der Karel-de-Grote Hoogeschool in Antwerpen und Referent an der Banking Institution of Higher Education in Riga. Der Autor hat zahlreiche Veröffentlichungen und Rundfunkbeiträge zu Finanzierung und Bankwesen sowie zu gesellschafts-, wirtschafts- und unternehmensethischen Themen verfasst.
Der dramatische Verfall von Anstand und Moral in unserem Land, der Verlust von Vertrauen und Glaubwürdigkeit, der Verzicht auf ethische Werte in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens sind kaum noch reparierbar. Sie beherrschen die Politik, lähmen die Wirtschaft, beflügeln die Medien, belasten die Justiz, zersetzen den Sport, behindern die Wissenschaft, entfremden die Kirchen und verzweifeln die Menschen. Das Buch versteht sich als „Wanderführer“ für uns und unsere Kinder auf der Suche nach ethischen Wertvorstellungen, vor allem in einer Zeit, in der die richtige Wegweisung in eine gelingende Zukunft mehr als je zuvor verloren zu sein scheint.
Dieser Leitfaden - entwickelt vom renommierten EthikColleg Mehren - dient der Dokumentation von ethischen Merkmalen, die Unternehmen als vertrauensvolle und verantwortungsbewusste Marktteilnehmer und Geschäftspartner ausweisen. Das Werk gliedert seinen anspruchsvollen Stoff dazu in 4 Abschnitte: „Corporate Ethics“, „Corporate Governance“, „Corporate Citizenship“ sowie „Ethische Bedenken des Auditors“. Damit entspricht der Leitfaden dem Anliegen von vielen namhaften Unternehmen, sich am Markt und gegenüber den eigenen Mitarbeitern klar und deutlich zu ethischen Grundsätzen zu bekennen.
Die Pflege alter Menschen blickt in Deutschland auf eine lange Tradition zurück. Diese Tradition lebt auch im 21. Jahrhundert fort, nur ist das Angebot heute ungleich vielfältiger - und damit nicht eben überschaubarer geworden. Der Ruf nach Qualität allein reicht nicht aus, um in der Öffentlichkeit und am Markt zu bestehen. Es müssen zusätzliche ethische Richtlinien formuliert und umgesetz werden, die einen Raum der Verbindlichkeit schaffen. Das „Ethikprädikat“ wird künftig ein wichtiger Wettbewerbsfaktor im Markt der Altenpflege sein, denn nur ethisch zertifizierte Pflegeeinrichtungen werden langfristig eine Chance haben, im Pfelgemarkt zu bestehen. Das Handbuch „Ethik in der Altenpflege“ verschafft Einblicke in diese Thematik und gibt die gebotene Übersicht zu den Qualitätsmerkmalen einer zeitgemäßen Altenpflege. Anhand eines ausführlichen Kriterienkatalogs wird der Ist-Zustand einer Institution protokolliert und mit Hilfe von Fragebögen überprüft und kontrolliert. Damit wird der Erfüllungsgrad der Kriterien festgestellt, anhand dessen dann ein Ethik-Zertifizierung der Pflegeeinrichtung erfolgen kann. Das ist nicht nur im Sinne eines werteorientierten Umgangs mit Mtmenschen bedeutsam, sondern auch als Wettbewerbsfaktor von erheblicher Relevanz.
Vom Nutzen ethischer Werte
- 180pages
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