Anachronismen werden üblicherweise als Fehler in der zeitlichen Zuordnung verstanden und können tatsächlich aus Unkenntnis oder Unachtsamkeit zustande kommen. Zugleich ist es aber auch denkbar, dass Elemente, die verschiedenen Zeitepochen anzugehören scheinen, absichtsvoll in einer bestimmten Weise verbunden oder, wie der titelgebende Begriff der „Zeitmontage" versinnbildlicht, ineinander montiert werden. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen die Formen und Funktionen solcher Zeitmontagen anhand von Beispielen aus der Alten Geschichte, der Archäologie und der Klassischen Philologie. Die Beiträge zeigen: Es lohnt sich, Anachronismen entgegen dem ersten Reflex als gezielt verwendete Gestaltungsmittel in den Blick zu nehmen und danach zu fragen, welche zusätzlichen Bedeutungsnuancen in der Verschränkung unterschiedlicher Zeitbezüge angelegt sind.
Antje Junghans Livres



Zur Bedeutung von Wohltaten für das Gedeihen von Gemeinschaft
Cicero, Seneca und Laktanz über "beneficia"
Senecas Schrift „De beneficiis“ ist einzigartig in der uns überlieferten Literatur der griechisch-römischen Antike. Gleichwohl gehört „De beneficiis“ in eine lange Reihe – für uns leider nicht überlieferter – themengleicher Traktate, die ebenfalls von Stoikern verfasst wurden. Das Interesse an der Materie entspringt deren Relevanz für die stoische Ethik: Diese kreist um die Frage gemeinschaftlichen Miteinanders, welches als die dem Menschen gemäße Lebensform gilt. In der römischen Literatur finden sich – wenngleich weniger ausführlich und mit je anderem Fokus – bei Cicero und Laktanz ebenfalls stoisch rückgebundene Annäherungen an die Thematik. Doch wenngleich Cicero, Seneca und Laktanz die Überzeugung der gemeinschaftsstiftenden Kraft von Wohltaten teilen, sind ihre Begründungen, in welcher Weise wohltätiges Verhalten gemeinschaftliches Miteinander befördert, sehr verschieden. Und auch in ihren Vorstellungen, welche Form von Gemeinschaft durch Wohltaten gestiftet bzw. gestärkt wird, unterscheiden sie sich maßgeblich voneinander.
Bewertung und Steigerung der Energieeffizienz kommunaler Bestandsgebäude
Entwicklung eines ganzheitlichen Verfahrens für die kommunale Praxis
- 192pages
- 7 heures de lecture
Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur CO2-Reduzierung sind sowohl angesichts der knappen Kassen öffentlicher Haushalte als auch zur Sicherung der künftigen Energieversorgung bedeutende globale Aufgabenstellungen. Antje Junghans entwickelt ein ganzheitliches Prozessmodell der„Facility Efficiency Evaluation (FEE)“, das eine einfache und schnelle energetische Bewertung von Gebäuden im Bestand einer Kommune am Beispiel der Heizenergie ermöglicht. Die Autorin verdeutlicht die Lebenszykluskosten von Maßnahmen zur Energieeinsparung und zeigt die auf einfache Weise zu ermittelnden Alternativen auf. Ein Praxistest weist zudem die Funktionsfähigkeit des Modells nach.