Warum geistert das Petermännchen aus Pinnow im Schweriner Schloss? Warum melkt eine untadelige Bäuerin Kühe durch die Wand, obwohl Milchraub ein klassischer Hexenschaden ist? Was dachten die Pinnower Bauern, als sie einen Rehschinken vom Himmel fallen ließen? Warum leben die Weißen Frauen von Sukow unter einem Kuhstall und haben Wechselbälger? Warum darf Herzog Karl Leopolds Name in der Sage nicht genannt werden? Kann die Analyse eines Flurnamens den historischen Wahrheitsgehalt einer Sage aufzeigen? Volkssagen sind oft tiefgründiger, als es der Wortfluss und die Semantik vermuten lassen. Sie reflektieren die gesellschaftlichen und historischen Kontexte ihrer Entstehung, die den Zeitgenossen bekannt waren, uns heutigen Lesern jedoch oft verborgen bleiben. Im Laufe der Jahrhunderte sind viele Sagenstoffe verblasst oder wurden verändert, weshalb Vorsicht bei der Deutung geboten ist. In diesem Werk werden einige Hintergründe von Sagen aus der Region Pinnow beleuchtet und gedeutet. Die nacherzählten Sagen werden von Ines Höfs illustriert.
Herbert Remmel Livres



Von Köln nach Ballinlough
Eine deutsch-irische Nachkriegs-Kindheit
Nahezu über Nacht gelangte der neunjährige Kölner Herbert Remmel aus seiner zerbombten Heimatstadt in das glitzernde Dublin, das von Neonlichtern und prallem Leben geprägt war. 1946 initiierte das Irische Rote Kreuz die Kinderhilfsaktion „Operation Shamrock“, durch die Herbert von einer Dubliner Familie für kurze Zeit aufgenommen wurde und die Stadt intensiv erkundete. Zwei Jahre verbrachte er jedoch auf einer kleinen Farm im Westen Irlands, fernab der Zivilisation, ohne elektrischen Strom und fließendes Wasser. Dort wurde er als „German boy“ schnell integriert, ging zur Schule, spielte Irish football, half bei der Heu- und Kartoffelernte und erlebte das ländliche Leben hautnah. Er war so gut in die Gemeinschaft der irischen Bauern integriert, dass ein Wissenschaftler der Universität Cork ihm den Titel „The half-Irish Herbert Remmel“ gab. Über seine irische Biografie verfasste der Autor 2006 ein Buch, das nun anlässlich des 70. Jahrestags der Operation Shamrock in zweiter Auflage erscheint. 2009 wurde die ins Englische übersetzte Ausgabe in Irland ein großer Erfolg. Die „Irish Times“ lobte das Buch als wertvollen Schatz von Details des ländlichen Lebens. Dem irischen Teil seiner Biografie geht die Schilderung seiner Kindheit im Krieg bis zur Evakuierung in Sachsen-Anhalt voraus.