Linard Candreia Livres






Der alte Russ
Eine Bündner Auswanderungsgeschichte
Peter Petrovic Balzer (1797-1883), Sohn eines Müllers und Kleinbauern aus Alvaneu-Bad, macht als Konditor in Moskau Karriere. Mit siebzehn wandert er in Begleitung eines Engadiners nach Odessa aus, wo der aufgeweckte Junge eine Lehre als Bäcker-Konditor absolviert. In Odessa kommt es zu einer unvergesslichen Begegnung mit dem Zaren Alexander. Jahre später in Moskau heiratet Peter die reiche Karolina von Erasmus. Von nun an laufen die Geschäfte des Bündner Zuckerbäckers ausgezeichnet. Der einzige Sohn, Alphons, studiert in München Ingenieurswissenschaften und wird später massgeblich beteiligt am Ausbau der Bündner Pässe sein. Nach dem frühen Tod von Karolina beschliesst Peter, in sein Heimatdorf Alvaneu-Bad zurückzukehren. Der Autodidakt beschäftigt sich intensiv mit der Homöopathie und praktiziert diese im Albulatal. Am 23. Januar 1883 stirbt Peter Petrovic Balzer «sanft im 85. Lebensjahr» (Bündner Tagblatt). Während Balzers langem Leben kommt es auch zu Begegnungen mit anderen Russlandemigranten.
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- 148pages
- 6 heures de lecture
Das Buch beleuchtet das Leben eines Bündner 'Gastarbeiters' um die vorletzte Jahrhundertwende - eines Mannes, der sich gezwungen sieht, ausserhalb der Talschaft und des Kantons, in dem er wohnt, Arbeit und Lohn zu finden. Schon als Sechzehnjähriger wird Flurin Lozza deshalb zum 'Auswanderer'; er lässt sich nach Spanien vermitteln und geht später nach Frankreich. Er arbeitet sich ins Gastgewerbe ein, wird Kellner und träumt bald von einem eigenen Café, am liebsten in Frankreich, doch Erfolg ist ihm kaum beschieden. Immer wieder wird er ausgenutzt und schikaniert, er verliert die Stelle, ist arbeitslos und nicht selten auch krank, kehrt deshalb jeweils für eine Weile gerne wieder in die Heimat zurück, bis Familienzwist, dörfliche Enge und finanzielle Not ihn doch wieder dazu bringen, weg zu gehen und erneut sein Glück zu versuchen. Schliesslich heiratet er eine Einheimische und lässt sich nieder; doch der Kampf ums finanzielle Auskommen der wachsenden Familie hört nicht auf. Der Text basiert vor allem auf den offenbar akribischen Tagebüchern, die Flurin Lozza geführt und hinterlassen hat. Er zitiert Teile daraus und reichert sie an mit Anekdoten und historischen Reminiszenzen. Es entsteht somit ein biografisch-historisches Mosaik.