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Markus Lorenz

    Austreibung des Logos
    Subversiver Meistersang
    Schleier und Bogen
    Handling of strategic uncertainties in integrated product development
    • Schleier und Bogen

      • 367pages
      • 13 heures de lecture

      „Das Merkmal des Kunstwerks ist seine Lebendigkeit – nicht seine Zeitgemäßheit“. Martin Mosebach harrt, und ihn umkreist die Zeit. Seine ästhetischen Refl exionen begreifen das Kunstwerk als geschichtlich gewachsenen Organismus, nicht als totes Artefakt. Entgegen der herrschenden Formlosigkeit stellt Mosebach mit der klassischen römischen Liturgie ein „Überkunstwerk“ heraus, in dem Form und Inhalt einander vollkommen durchdringen. Über Christus, der wie ein Künstler den Alltag zu höherer Bedeutung gewandelt hat, rücken liturgisches und künstlerisches Handeln eng zusammen. Der fl eischgewordene Logos, verkörpert durch die göttliche Realpräsenz im Messopfer, birgt die anamnetische Gewissheit, dass (sprachlichen) Zeichen substantielle Bedeutsamkeit, eine transzendierende Kraft innewohnt. – Das vorliegende Buch verfolgt die reich verzweigten Zusammenhänge zwischen dem essayistischen und dem erzählerischen Werk Martin Mosebachs. Dichtung wird als ‚realistische‘ Lichtschreibung, eine buchstäbliche Umdeutung ‚naturalistischer‘ Fotografi e verstanden. Im Zentrum des zweiten Teils steht die Novelle Der Mond und das Mädchen, ein tragikomisches bürgerliches Passionsspiel, das die heilsgeschichtliche Opferthematik im literarischen Schattenkleid eines modernen Kleinfamiliendramas (mit Bezügen zu Goethe, Ibsen, Hofmannsthal u. a.) wiederfindet.

      Schleier und Bogen
    • „… die Schöpfung ist imperfekt und darum auch erzählbar. Sie hat ihre Muttermale von dem, was vor dem Anfang war.“ Das vorliegende Buch nimmt Uwe Timms Diktum als Wegweiser einer poetologischen und intertextuellen Lektüre. Sie stellt das Werk des Autors in einen ästhetisch-geschichtsphilosophischen Horizont. Zwischen verlorenem Paradies und literarischer Utopie eröffnet sich die Erzählbarkeit der Welt. Das Erzählen verdankt sich nicht allein inspirativer Musen-Gunst, sondern folgt einem handwerklichen Auftrag zu ‚geschichtlicher‘ Erinnerung. An den schreibenden Familien- „Nachkömmling“ ergeht in Am Beispiel meines Bruders der poetische Anruf, die von den Gespenstern der Geschichte gebannte deutsche Muttersprache durch eine Mutter-Sprache, in einem durch anekdotische Fabulierfreude erschlossenen „wunderbaren Konjunktiv“ der Literatur, zu erlösen. Innerhalb dieses unabschließbaren Prozesses ergeben sich grundsätzliche literaturtheoretische Fragen: nach dem Antagonismus von creatio und imitatio, Originalitätsanspruch und konstruktiver Mimesis; nach einer ästhetischen Trinität von Finden, Erfi nden und Entdecken, sowie einer möglichen dichterischen Vermittlung zwischen (‚geschmacklicher‘) Sinnlichkeit und Abstraktheit der „Zunge“ („lingua“) als Metonymie für Sprache. Der Zusammenhang von Erinnern und Erzählen wird im Zuge einer eingehenden Interpretation von Uwe Timms Werken herausgestellt.

      Subversiver Meistersang