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Steven Lundström

    Die Königsgrüfte im Alten Palast von Assur
    Die Orthostaten Tiglat-Pilesers I. und Assurnasirpals II. aus dem Alten Palast von Assur
    • Orthostaten sind als Architekturelemente im syrischen und anatolischen Raum seit dem 2. Jahrtausend gut dokumentiert, während steinerne Orthostaten an Monumentalbauten im assyrischen Kerngebiet erstmals unter Tiglat-Pileser I. (1114–1076) in Assur nachgewiesen sind. Tiglat-Pileser I. begründete eine Tradition, die Aššur-nasir-apli II. (883–859) aufgriff und in seinem neuen Palast in Kalhu weiterentwickelte. Die etwa 800 anikonischen Orthostatenbruchstücke von Tiglat-Pileser I. beziehen sich auf den Alten Palast und lassen sich anhand von Material (Basalt/Kalkstein) und Inschriften in fünf Hauptgruppen nach Zeilenzahl unterteilen. Zudem erfolgt eine weitere Differenzierung nach der Ausführung der Inschriften (liniiert/unliniiert). Die anikonischen Orthostaten Assurnasirpals II. waren teilweise quadratisch und maßen etwa 26,5–29,00 x 28,5–29,00 cm, während andere eine Breite von ca. 60 bis 80 cm aufwiesen. Diese unterscheiden sich signifikant von den größeren, reliefverzierten Orthostaten im Nord-West-Palast in Nimrud, dessen Bau kurz nach dem Regierungsantritt (885) begann. Neben einem detaillierten Katalog der Orthostaten aus dem Alten Palast werden auch Fragen zur Verwendung, Anbringungsorten, Baugeschichte und zur Bedeutung für die assyrische Kunst- und Kulturgeschichte sowie das Verhältnis der assyrischen Orthostaten zu denen des syrisch-palästinensischen Bereichs behandelt.

      Die Orthostaten Tiglat-Pilesers I. und Assurnasirpals II. aus dem Alten Palast von Assur
    • Die Königsgrüfte des Alten Palastes von Assur sind ein außergewöhnliches Zeugnis der assyrischen Bestattungskultur. Die sieben Grüfte des ausgehenden 2. Jts. und der ersten Hälfte des 1. Jts. v. Chr. sind die bislang einzig bekannten Bestattungen assyrischer Herrscher. Die Grüfte wurden während der Eroberung der Stadt Assur im Jahr 614 v. Chr. durch die Meder systematisch zerstört. Der archäologische Befund illustriert damit zugleich einen zentralen Moment assyrischer Geschichte. Erstmals werden hier die architektonische und bautechnische Ausführung der Grüfte, der Beigabenbestand und die Entwicklung der Gruftanlage insgesamt diskutiert. Die Grabinschriften Assurbelkalas, Assurnasirpals II., Šamšı-Adads V. und Sanheribs werden in Autographie und philologischer Bearbeitung vorgelegt. Die Aufarbeitung des archäologischen und inschriftlichen Befundes gründet auf der umfangreichen Grabungsdokumentation der Ausgrabung der Deutschen Orient-Gesellschaft aus den Jahren 1903 bis 1914 und auf den im Vorderasiatischen Museum in Berlin ausgestellten rekonstruierten Grabkammern und Sarkophagen sowie den dort aufbewahrten Funden. Die schriftlichen teilweise in der Gabelsberger Kurzschrift verfassten Quellen und die bildlichen Quellen der Grabungsdokumentation werden vollständig ediert und kommentiert, die Rekonstruktionen und Funde in einem Katalog erfasst.

      Die Königsgrüfte im Alten Palast von Assur