Gibt es einen Leselebenstintensee? Das glaubt eine Gruppe von Buchpersonen, die in die Buchberge aufbricht, um den See zu finden. Kann man dort am Buchwelthimmel vielleicht sogar die Nasen spitze des Verfassers sehen, der vornübergebeugt am Schreibtisch sitzt und diese Geschichte gerade schreibt? Im Roman »Der Leselebenstintensee« will die Gruppe unter Anleitung eines Lesers endlich herausfinden, wie sie alle zu ihrem buchweltlichen Leben, ihrer Bibliobiographie kommen. Dabei helfen ihnen Figuren aus dem »Zauberberg« von Thomas Mann, die sich dank ihres speziellen Romanthemas und ihres Aufenthaltes in den Buchweltbergen bereits in buchweltlichen Seinsfragen aus kennen … In diesem nachgelassenen Roman des im März 2020 verstorbenen großen deutsch-georgischen Autors spielt er noch einmal anhand des Lebens von Buchpersonen die großen Schicksalsfragen durch. In einem Nachwort erläutert Jörg Sundermeier die Hintergründe von Margwelaschwilis Werk.
Giwi Margwelaschwili Ordre des livres






- 2021
- 2017
Der Roman von Giwi Margwelaschwili entführt den Leser in die saarländische Geschichte des 18. Jahrhunderts, beginnend in einem Hotel in Saarbrücken. Der Leser wird eingeladen, aktiv am Geschehen teilzunehmen und die Handlung mitzugestalten. Neben einer spannenden Abenteuergeschichte thematisiert das Werk die Traumatisierung der Saar-Region und bietet philosophische Reflexionen. Margwelaschwili begeistert durch seinen Witz und die Liebe zum Sprachspiel, während er grundlegende Fragen über Literatur und das Leben in schwierigen Zeiten aufwirft. Ralph Schock ergänzt das Werk mit einem einführenden Nachwort.
- 2017
Was geschieht, wenn eine Buchfigur in einer Geschichte leben muss, die kaum noch gelesen wird? Muss sie an Leserschwindsucht sterben? Und was, wenn sie sich dessen bewusst ist? Warum hängt ein vielarmiger Staubsauger am Himmel? Und warum sind in diesem Text neben der Buchfigur Wakusch zwei weitere Wakusche aktiv? Und wieso soll eine Medea-Statue am Schwarzmeerstrand das Medea-Buch von Christa Wolf lesen? All diese Fragen beantwortet der Philosoph Giwi Margwelaschwili, der Erzähler der Erzähltheorie, in diesem kleinen, überaus heiteren und verspielten Roman – und erklärt zugleich, warum die Buchfiguren oft sehr wütend auf ihre Verfasser sind. Außerdem erweitert und erhellt er hiermit ein weiteres Mal den Kosmos seiner vielfach gelobten und autobiographisch gefärbten Wakusch-Geschichten. Die Veröffentlichung wurde unterstützt durch das Georgian National Book Center und The Ministry of Culture and Monument Protection of Georgia.
- 2017
Giwi Margwelaschwili wurde 1927 als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren, seine erste Sprache war Deutsch. Seine Mutter litt unter Depressionen und starb, als er klein war. Sein Vater lehrte Philosophie und Orientalistik und engagierte sich im georgischen Widerstand gegen die Sowjetunion. 1946 wurde er vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt, gemeinsam mit seinem Sohn Giwi. Der Vater wurde ermordet. Giwi Margwelaschwili wurde in Sachsenhausen interniert und anschließend nach Georgien verschleppt. Giwi Margwelaschwili hat Teile seiner Biographie in seinen Romanen um Kapitän Wakusch verarbeitet. Jörg Sundermeier hat Margwelaschwili im Frühjahr 2016 an fünf Tagen zu seinem Leben und seinem Werk interviewt, dieses Interview wird durchbrochen und ergänzt durch kleinere Auszüge aus dem Werk. Hier zeigt sich der Philosoph und Ontotextologe Margwelaschwili ganz offen. Er erklärt den Einfluss der Philosophie von Husserl, Heidegger und Deleuze auf sein Werk, erzählt über sein Leben in der Sowjetunion und sein Leben zwischen den Welten nach dem Fall der Mauer. So entsteht ein intimes Porträt des deutsch-georgischen Denkers und führt in das Werk dieses einzigartigen Erzählers der Erzähltheorie ein, in dem sich Philosophie und Erfahrungen der Emigration miteinander verbinden.
- 2014
Das Leseleben
- 69pages
- 3 heures de lecture
Was ist ein Leseleben? Wer führt es? Der Lesende? Der Gelesene, der im Buch als Buchfigur existiert? Der Text gar? Der Autor und Philosoph Giwi Margwelaschwili führt auf jeden Fall ein Leseleben. Er ist als Mensch ohne Lektüre, als Autor ohne Leserinnen und Leser nicht denkbar, denn erst diese bringen Leben in seine Welt der Buchfiguren. Hier will die Buchweltnachtigall nicht nur gelesen, sondern auch gehört werden und das O nicht zwischen zwei T geraten. Diese Geschichten sind heiter, befreiend und klar durchdacht. Zudem halten Sie ein echtes Unikat in Händen, denn es gibt keine andere Ausgabe dieses Buches, in dem die Geschichten und Illustrationen auf dieselbe Weise angeordnet sind.
- 2013
Giwi Margwelaschwili erzählt von Nashörnern, Kavalieren und dem Mond. Bei ihm wird der Seitenrand eines Buches zum Strand und Interpunktion kann tödlich sein. Er nimmt seine Leserinnen und Leser mit in die Welt der Buch- und Bildfiguren, entführt sie in die bedeutenden Werke der Weltliteratur von Goethe, Schiller, Heine und dem mittelalterlichen Dichter Neidhart, von Jorge Luis Borges, Zbigniew Herbert oder Georg Trakl und Emanuel Geibel. In deren Texten verändert die Buch- und Versweltverwaltung gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern das gewohnte Geschehen zum Wohle der Buchfiguren: Mephisto erhält bei seinem Spaziergang im Garten ungewohnte Gesellschaft, der Taucher darf überleben und die „Wohnblume“ Arik Brauers wird als Transportmittel eingesetzt. Die hier versammelten Geschichten und Gedichte präsentieren anlässlich der Verleihung des Italo-Svevo-Preises 2013 an Giwi Margwelaschwili den „Sprachwitz und fantastische Ideenfülle“ (Insa Wilke) dieses bedeutenden deutsch-georgischen Autors und Philosophen.
- 2012
Fluchtästhetische Novelle
- 132pages
- 5 heures de lecture
Kapitän Wakusch besteigt bang das Flugzeug, das ihn zu Verwandten in das ferne, unbekannte Georgien bringen soll. Doch die Maschine will nicht abheben: Wieder und wieder drehen sich die Propeller, wieder und wieder gehen die Fluggäste an Bord – das Flugzeug jedoch startet nie. Wie kann das sein? Kapitän Wakusch ist eine Buchfigur, dessen Buch unter Leserschwund leidet. Ihm sind die Leserinnen und Leser abhanden gekommen. Und ohne sie kann bekanntlich keine Geschichte stattfinden, denn niemand füllt sie mehr mit seiner Leselebenskraft aus. Wie aber soll sich die Geschichte vom Kapitän Wakusch vollenden, wenn sie nicht weitergeht? Kapitän Wakusch muss einen Weg finden, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können. Mit großem philosophischen Scharfsinn und sehr viel Witz schildert Giwi Margwelaschwili in seiner „Fluchtästhetischen Novelle“ die Welt der Buchfiguren.
- 2010
Die ersten beiden Bände von Giwi Margwelaschwilis autobiographischem Romanwerk Kapitän Wakusch sind seit langem vergriffen und in Antiquariaten sehr begehrt. Nun sind sie endlich wieder zu haben! Im ersten Band In Deuxiland beschreibt er seine Jugend als Ausländer im Dritten Reich. Doch ist er nicht nur ein Exiliantenkind in Deutschland als Jazzliebhaber, der sich in der Jazzbar Kakadu der verbotenen Musik hingibt, ist er zugleich ein jugendlicher Rebell. Mit dem Kriegsende endet der erste Band, der zweite Band Sachsenhäuschen nimmt den Faden wieder auf nun ist Wakusch, das alter Ego Margwelaschwilis, plötzlich ein Gefangener der Sowjets. Er wird nach einer Odyssee durch verschiedene Kerker in das berüchtigte Speziallager Nr. 7 verbracht, dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort erlebt er Elend und Demütigung, aber auch Lichtblicke, etwa eine Theateraufführung mit dem Mitgefangenen Heinrich George... In Kapitän Wakusch schildert Margwelaschwili die Welt- und seine Lebensgeschichte scheinbar leichthin, in origineller Sprache, ohne aber je die Möglichkeit der Selbstverständigung und der Selbstbefreiung aufzugeben ein Zeitdokument und zugleich große Literatur!
- 2010
Die ersten beiden Bände von Giwi Margwelaschwilis autobiographischem Romanwerk Kapitän Wakusch sind seit langem vergriffen und in Antiquariaten sehr begehrt. Nun sind sie endlich wieder zu haben! Im ersten Band In Deuxiland beschreibt er seine Jugend als Ausländer im Dritten Reich. Doch ist er nicht nur ein Exiliantenkind in Deutschland als Jazzliebhaber, der sich in der Jazzbar Kakadu der verbotenen Musik hingibt, ist er zugleich ein jugendlicher Rebell. Mit dem Kriegsende endet der erste Band, der zweite Band Sachsenhäuschen nimmt den Faden wieder auf nun ist Wakusch, das alter Ego Margwelaschwilis, plötzlich ein Gefangener der Sowjets. Er wird nach einer Odyssee durch verschiedene Kerker in das berüchtigte Speziallager Nr. 7 verbracht, dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort erlebt er Elend und Demütigung, aber auch Lichtblicke, etwa eine Theateraufführung mit dem Mitgefangenen Heinrich George... In Kapitän Wakusch schildert Margwelaschwili die Welt- und seine Lebensgeschichte scheinbar leichthin, in origineller Sprache, ohne aber je die Möglichkeit der Selbstverständigung und der Selbstbefreiung aufzugeben ein Zeitdokument und zugleich große Literatur!
- 2010
In diesem unterhaltsamen Essay spaziert Giwi Margwelaschwili durch Berlin, und liest, was an die Wände geschrieben wurde: „Berlin muss deutsch bleiben“ oder „Soft resistance“. Was, fragt sich der Autor, wollen uns die Mauerbedichter damit genau sagen? Margwelaschwili geht – seiner Philosophie folgend – dem ontotextologischen Gehalt der Mauerinschriften auf den Grund und kategorisiert sie. Das Ergebnis ist eine Welttextspielerei auf hohem Niveau.
