Bist du allein?“, fragt sie. Sie wartet im Nebel, Hände in den Taschen. Jeden Moment müsste die Rathausuhr schlagen. „Ja“, antwortest du etwas unsicher. „Ist das hier nicht die Geisterführung?“ Eine Nacht in einer nebligen Kleinstadt voller geheimer, halbwahrer und erträumter Geschichten. Wo spukt die Heilige Elisabeth? Welche Wohngemeinschaft ist wirklich verflucht? Waren die Märchen schuld? Geistesgeschichte als Geistergeschichte, Stadtgeschichte als Schauergeschichte, oder doch einfach ein grausig ironischer Streifzug durch Fachwerk und steinerne Gassen. Unter Verwendung der Märchenzeichnungen von Otto Ubbelohde
Animationsfilme für Erwachsene wie Persepolis und Waltz with Bashir zeigen, dass dieses Genre eine beeindruckende künstlerische Wertigkeit besitzt. Seit Yellow submarine und Fritz the Cat nutzen sie surrealistische Sequenzen und grelle Überspitzungen gesellschaftlicher Zustände sowie unverstellte Darstellungen von Sexualität. Der Animationsfilm entwickelt eine stark verfremdende Ästhetik, die Elemente aus bildender Kunst, Grafik und Illustration mit irrealen Bewegungsabläufen verbindet. Diese Filme erzählen von grundlegenden Themen und fordern den Zuschauer heraus, sowohl als aufmerksamen Kenner als auch als verblüfftes Kind jenseits des medialen Diskurses zu agieren.
Der Inhalt umfasst Licht und Schatten: Windsor Mc Cay, Walter Ruttmann, Disney und Die Abenteuer des Prinzen Achmed. Es wird Disneys Kampf gegen die Gegenkultur behandelt sowie Zeichentrick für Erwachsene, etwa Yellow submarine (1968) und Fritz the Cat (1972). Puppenfilme wie die der Brüder Diehl, die Muppets und die Feebles werden ebenfalls thematisiert. Lyrische Apokalypsen im europäischen Kino der 70er und 80er Jahre, wie Der fremde Planet (1973) und Allegro non troppo (1977), finden Erwähnung. Politische Trickfilme wie Farm der Tiere (1954) und Persepolis (2007) werden ebenfalls diskutiert. Mischwelten und Übermalungen in Filmen wie Die fabelhafte Welt der Amelie (2001) und Sin City (2005) sowie der neo-klassische Trickfilm von Hayao Miyazaki und Bill Plymp
