Katrin Bernhardt widmet sich in ihrem Lyrikband dem Phänomen der Entfremdung, von den Menschen einerseits sowie der Natur andererseits. Noch einmal gibt sie dem Erlebten während der Covid-Pandemie Raum. Das Virus wirkte wie eine Lupe, entblößte gesellschaftliche Strukturen und menschliches Verhalten. Gleichzeitig bahnte sich die Klimakrise ihren Weg ins alltägliche Erleben. Die Gedichte der Autorin changieren zwischen vielschichtigen und oft widersprüchlichen Emotionen. Wie lyrische Schlaglichter spiegeln sie das Spannungsfeld zwischen öffentlichem Diskurs und dem höchst individuellen Umgang mit Krisen wider und beleuchten das mitunter arbiträr anmutende Taumeln der Politik zwischen Wissenschaftlichkeit und Populismus. Sie zeigen nicht nur, wie schnell vermeintlich stabile Gesellschaften an den Rand des Abgrunds geraten können, sondern auch wie fragil unser Selbst ist.
Katrin Bernhardt Livres




Dori Dachs beherrscht die Kunst der Entspannung auf besondere Art und Weise. Dori liebt es zu faulenzen und hat daher einen Faultag eingeführt. An diesem tut der fröhliche Dachs nichts, außer die Schönheit der Natur an wunderbaren Orten zu genießen. Denn das große Glück liegt oft in den kleinen Freuden des Lebens.
In ihrem neuen Gedichtband nimmt Katrin Bernhardt die LeserInnen mit auf eine wilde Reise in die Abgründe der menschlichen Seele. In herber Sprachharmonie oszillieren die Gedichte zwischen Angst, Panik, Wahnsinn, Alpträumen, Mystik und Todessehnsucht. Die Autorin porträtiert den Schrecken im Alltag, in dem sich Momenteindrücke zu Parabeln verdichten, und räumt dem Scheitern, der Verletzlichkeit, der Lust und Eifersucht ebenso Platz ein wie der Schönheit, die hinter all diesen Empfindungen hervorblitzt. Den Gegensatz zum düsteren Gefühlskarussell bilden die atmosphärischen Eindrücke verschiedener Reisen durch die Mittelmeerländer, Indien und Japan.
Brachiale Annäherung
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Göttin Thetis und der Thessalier Peleus, die Übergriffe der Kentauren, die Zeus-Söhne Kastor und Polydeukes sowie die schöne Helena und der Flötenspieler Paris sind zentrale Motive in der altgriechischen Vasenmalerei. Häufig finden sich Darstellungen, in denen der Mann die Frau ergriffen hat. Diese Bilder wurden in der Forschung oft als „Frauenraubdarstellungen“ kategorisiert. Katrin Bernhardt widerspricht dieser pauschalen Deutung und bietet eine Neuauslegung von fast 250 relevanten Vasenbildern. Sie analysiert die Bildschema und deren kontextuelle Einbindung, wodurch sich eine Entwicklung des verbindenden Bildschemas der „Umfassung“ zeigt. Dabei wird deutlich, dass vielen Malern das Thema „Frauenraub“ oder „Brautgewinnung“ nur bedingt – wenn überhaupt – wichtig war. Stattdessen sind die Aussagen der Bilder äußerst vielfältig und reichen von der Visualisierung des Status der parthenos und rites de passage bis hin zu Anspielungen auf ehelichen Geschlechtsverkehr und Nachkommenschaft. Einige Werke formulieren sogar Witze oder reflektieren die politische Lage der Zeit. Der anschauliche Text macht diese differenzierte Sichtweise auf scheinbar ikonographisch entschlüsselte Stücke für Fachpublikum und Liebhaber antiker Kunst nachvollziehbar.