Erwin Pfrang Livres




Ort der Augen. Blätter für Literatur aus Sachsen-Anhalt
Ort der Augen 2/2025
- 96pages
- 4 heures de lecture
Die Literaturzeitschrift „Ort der Augen“, die vom Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt im dr. ziethen verlag herausgegeben wird, erscheint viermal jährlich. Ziel der Zeitschrift ist es, dem interessierten Leser auf 80 bzw. 96 Seiten eine Auswahl neuer und unveröffentlichter Texte anzubieten, die es möglich macht, sich über Literaturentwicklung zu informieren, neue Autoren zeitig kennenzulernen und zu erfahren, woran bekannte Autoren arbeiten. Das Spektrum reicht vom Gedicht über Erzählungen, Romanauszüge, Essays, Übersetzungen fremdsprachiger Autoren bis zu Auszügen aus Stücken. Da die Publikation sich als Literaturzeitschrift Sachsen-Anhalts versteht, werden Autoren des Landes besonders berücksichtigt und zugleich verstärkt über literarisches Leben in diesem Land informiert. Bestandteil jedes Heftes ist auch die Vorstellung eines bildenden Künstlers mit seinen Arbeiten.
Fingerspitzenhorizonte
Gedichte zu Bildern
Erwin Pfrangs Arbeiten reflektieren die radikale Entäußerung des Individuums und dessen monomanische Konzentration auf die Existenzbedrohungen in einer Welt ohne Freiraum. Seine Bilder sind kraftvoll und herausfordernd, geprägt von einer angespannten Stille. Pfrang lebt in einem subjektiven Mikrokosmos, ähnlich wie Künstler des 20. Jahrhunderts.
Erwin Pfrang (* 1951) erregte bereits 1992 Aufsehen mit seinen Zeichnungen zu Ulysses von James Joyce. Die New York Times urteilte: »Die Zeichnungen sind ganz außergewöhnlich – ein brillantes Debüt.« Seinem Œuvre der letzten Jahre wird nun eine Ausstellung gewidmet. Der Katalog führt mit rund 55 Werken und fundierten Essays durch den Kosmos des Künstlers. Beiträge von Pfrang selbst vervollständigen den Band. Die Bildwelt von Erwin Pfrang konfrontiert uns mit Lebensversuchen in Zwischenräumen und Randbereichen, die vor unseren Augen stattfinden. Unterschiedliche Orte wie Catania, Bukarest und Berlin werden darin miteinander verbunden. Der international agierende Künstler beobachtet die Figuren seines Welttheaters genau, bevor er den Pinsel in die Hand nimmt. Mal schemenhaft abstrakt, mal detailgetreu ausgearbeitet, spiegeln sie so die Unterschiede menschlicher Aufmerksamkeit wider. Pfrangs Werk ist als starke zeitgenössische Stellungnahme zu den immer gültigen Themenstellungen einer expressionistischen Kunst zu verstehen.