Havel erinnerte hier mit Recht daran, dass Deutsche und Tschechen in der Geschichte keineswegs nur leidvoll zusammengelebt haben, Es gab auch viele, ja bei genauer Betrachtung wird man konstatieren müssen, es gab sehr viele positive Aspekte in den Jahrhunderten der Nachbarschaft, ja mehr als Nachbarschaft, ein gedeihliches Zusammenleben beider Völker.
Lateinamerika ist seit jeher von einer starken Ungleichheit der Einkommen gekennzeichnet. Trotz einer leichten Verbesserung durch einige Jahre des Wirtschaftsaufschwungs und gestiegener öffentlicher Sozialausgaben in einigen Ländern wie Brasilien, Venezuela und Nicaragua blieben die Einkommensunterschiede sehr hoch. Die politischen Unruhen in Lateinamerika haben ihre Ursache vor allem in der schreienden Ungleichheit, basierend auf der ungerechten Verteilung des Grundbesitzes, die ein Erbe der 300-jährigen Kolonialherrschaft darstellt.
In den Schlussfolgerungen zu den Lehren aus der gegenwärtigen Finanzkrise sind sich führende Wirtschaftsfachleute wie Joseph Stieglitz, Helmut Schmidt und andere einig: Die internationalen Institute müssen reformiert werden. Nicht deren Existenz ist das Problem, sondern die von ideologischen Gesichtspunkten neoliberaler Politik bestimmte Haltung ihrer Leitungen, die die notwendige soziale Balance ihrer Entscheidungen im Interesse des Allgemeinwohls vermissen ließen und dadurch nicht nur das internationale Finanz- und Wirtschaftssystem, sondern auch den Bestand und die Stabilität der Demokratie gefährdeten. „Die Demokratie braucht Tugenden“, wie sie vom „Gemeinsamen Wort“ der Kirchen vom 20. November 2006 vor allem auch im Interesse der Stabilität unseres demokratischen Gemeinwesens gefordert werden. Mit Recht stellen die Kirchen in dieser Denkschrift fest, dass die Demokratie von allen bekannten Formen gesellschaftlicher Organisation die beste ist, weil sie über genügend Kontroll- und Regulierungsfunktionen in ihren Institutionen verfügt, um die Rechte des Bürgers und „die Würde des Menschen“ zu wahren. Aber sie stellen auch mit Recht fest, dass diese demokratischen Institutionen nicht aus sich selbst heraus gut funktionieren, sondern von der Verantwortung menschlichen Handelns abhängig sind. Die Kirchen äußern sich zu diesen Fragen und Herausforderungen nicht, um selbst Politik zu machen oder für einzelne politische Aufgaben endgültige Lösungen anzubieten. Ihren Auftrag und ihre Kompetenz sehen sie vor allem darin, für eine christliche Wertorientierung in der Politik einzutreten, in deren Zentrum die Würde jedes Menschen, die Achtung der Rechte des Menschen und die Ausrichtung auf das Gemeinwohl stehen und in deren Fehlen die Ursache für die Partei- und Politikverdrossenheit der Menschen liegt. Die Demokratie braucht Tugenden, wenn sie als beste Form des politischen Zusammenlebens der Menschen funktionieren soll. Die Institutionen allein, so gut sie auch organisiert sein mögen, genügen nicht!
Mehr als ein Jahrhundert sind seit der 1. Alija - der ersten jüdischen Einwanderungswelle nach Palästina -1882 bis 1903 - vergangen, rund 60 Jahre nach der Gründung des Staates Israel und mehr als 30 Jahre nach dem Krieg von 1967. Und noch immer gibt es keinen Frieden. Wird es der neuen amerikanischen Administration unter dem Präsidenten Obama gelingen, einen „internationalen Konsens“ durchzusetzen? Die historische Rede des neu gewählten USA-Präsidenten in Kairo unter dem Titel „Der Kreislauf der Verdächtigungen und Zwietracht muss enden“, die nicht nur bei den Konfliktparteien im Nahen Osten, sondern in der ganzen Welt mit viel Zustimmung aufgenommen wurde, weckte neue Hoffnungen für die Fortsetzung des Friedensprozesses.
Seit Jahrhunderten nähren unterschiedliche Faktoren die Feindschaft gegen die Juden. Von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit war der Antisemitismus vornehmlich religiös motiviert und wie ein roter Faden zieht sich der christliche Anti-Judaismus durch die zweitausendjährige Geschichte des Verhältnisses von Christen und Juden.
Der Band bietet einen differenzierten Beitrag zur politischen Geschichte zwischen Deutschland und Polen. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegsjahre. Neben einem historischen Abriss listet das Buch eine Vielzahl an weiterführenden Werken auf, die zu einer vertiefenden Beschäftigung mit der Thematik einladen.
Die Geschichte des kommunistischen Systems ist gekennzeichnet durch den andauernden Widerspruch zwischen der marxistischen Lehre von einer Zukunftsgesellschaft und den Bedingungen ihrer Verwirklichung.
Es waren bewegte, erlebnis- und erkenntnisreiche Jahre, vier Jahrzehnte, die Deutschland und die Welt veränderten, die die Lehrgänge, Seminare und Diskussionen auf der Evangelischen Sozialakademie in Friedewald bestimmten.