Max verstreut die Asche seiner Frau Anna über dem Doubs und erinnert sich an ihre gemeinsame Vergangenheit. Seine Gedanken wandern nicht linear durch Erlebnisse wie ihre Fahrradreise in der Provence und ihr Leben als Künstlerpaar. Trotz der ernsten Thematik bleibt der Humor von Markus Michel präsent.
Markus Michel Livres






Nur noch der alte Hausbursche Robert wohnt in seiner Dachkammer im Gletscher-Hotel Palace. Die vornehmen Herrschaften kommen nicht mehr. Es könnte ja trotzdem sein, dass man jeden Augenblick nach ihm klingelt. Mit einem Koffer voll Fundgegenständen schmückt er einen umgedrehten Besen, der immer mehr zu einem seltsamen Wesen wird. Robert erzählt dabei mit Humor und einer Prise Ironie aus dem Leben des Hoteldirektors als ehemaliger Seifensieder und Kerzenzieher, seinem eigenen Leben, von Träumen und Alpträumen, den Hotelgästen, seinen Arbeitskollegen und den Bewohnern des Dorfes, erzählt, wie der Gletscher auf recht seltsame Weise zum Privatgrundstück des Hoteliers wurde, wobei die Gletschergrotte, als Touristenattraktion eine «Goldgrube», zum Streit mit den Bauern der Umgebung führte. Doch selbst diese «Goldgrube» vermochte den Niedergang des Hotels nicht aufzuhalten.
Max Berger, ein älterer Auslandschweizer, langjähriger Buchhalter in Paris, hört in der Metro, wie zwei Frauen von einem Alpenparadies Dolce Vita in der Schweiz erzählen, wohin alte Menschen aus ganz Europa geschickt werden. Obwohl Max sich einredet, dass dies nicht sein kann und er selbst noch jung sei, wird sein Alltag immer mehr zum Alptraum. Er verliert seine Stelle, spielt seiner Frau vor, immer noch arbeiten zu gehen, irrt durch Paris. Max sieht nur noch einen Ausweg. Scheinbar alles nur wilde Fantasterei von Max, der, seit sie einen neuen Mitarbeiter und den neuen Computer haben, keine Arbeit mehr hat und schauen muss, wie er die Bürostunden hinter sich bringt?! Nein, die Realität holt den Alptraum ein.
Geboren und aufgewachsen in Liebefeld bei Bern, sollte Markus Michel eigentlich für Liebesgeschichten prädestiniert sein. Die 9 Erzählungen kreisen denn auch im engeren und weiteren Sinn um die Liebe, jedoch nicht wie erwartet. Verschiedene Feste spielen dabei immer wieder eine Rolle, sind Auslöser für Verwirrung, Boshaftigkeiten, Verzweiflung oder führen schlicht zur Katastrophe. Erzählt werden traurige und gleichzeitig humorvolle Geschichten von Außenseitern, Träumern, skurrilen und scheinbar ganz normalen Menschen in Bern, Paris, einer Kleinstadt und einem Dorf in Nordfrankreich sowie in den Schweizer Alpen. «Bouillabaisse», «Der Sarg der Tante» und die Titelgeschichte «Festtage» beruhen auf wahren Begebenheiten, die dem Autor während seiner Frankreichjahre zugetragen worden waren, mit «Max in der Abstellkammer» hat er die Atmosphäre seiner kaufmännischen Lehre in einer alten Kohlen- und Heizölfirma in Bern literarisch umgesetzt.
Pfirsich im Kopf
Aufzeichnungen und Gedichte über Sterben und Tod