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Andreas Buller

    Die Kommunismusidee in der russischen Religionsphilosophie
    Theorie und Geschichte des Spurbegriffs
    Die Geschichtstheorien des 19. Jahrhunderts
    • Jede historische Interpretation ist nicht nur die Interpretation einer bestimmten Vergangenheit, sondern auch einer bestimmten Gegenwart. Die gegenwärtigen Einflussfaktoren, die vor allem weltanschauliche, politische, methodische und interesseleitende Faktoren sind, prägen wesentlich den Charakter der gegenwärtigen Vergangenheitsreflexion. Die philosophische Reflexion zeigt, dass das Erkennen der Vergangeheit immer das Erkennen der eigenen Gegenwart ist. Somit ist die historische Forschung nicht imstande, die absolute historische Wahrheit zu erkennen, da sich die menschlichen Vergangenheitsvorstellungen mit den gesellschaftlichen Zuständen ändern. Die vorliegende Arbeit hält wesentlich an der Tradition der transzendentalen Historik fest und berücksichtigt im starken Maße die philosophischen Theorien der historischen Erkenntnis von Droysen, Benjamin und Collingwood.

      Die Geschichtstheorien des 19. Jahrhunderts
    • Theorie und Geschichte des Spurbegriffs

      Entschlüsselung eines rätselhaften Phänomens

      Der Begriff der historischen Spur ist in Wirklichkeit ein rätselhafter Begriff. Seine womöglich beste Definition stammt von Marc Bloch, der einmal sagte: „Was verstehen wir anders unter einem Dokument als eine ‚Spur‘, d. h. das sinnlich wahrnehmbare Zeichen, das ein selbst nicht mehr faßbares Phänomen hinterlassen hat …“. Im Hinblick auf diese Äußerung bemerkte Paul Ricœur später: „… damit ist alles gesagt und bleibt doch rätselhaft“. Wissenschaftlich fundiert setzt sich Andreas Buller mit Theorie und Geschichte des Spurbegriffes auseinander und wendet sich dabei nicht nur an Historiker, Philosophen, Geschichtstheoretiker und -didaktiker, sondern an alle, die sich für historische und geschichtsphilosophische Fragen offen zeigen.

      Theorie und Geschichte des Spurbegriffs
    • Der Kommunismus kämpfte um jeden Preis für die Verwirklichung seiner Idee. Für ihn war die Idee alles und ohne die Idee alles nichts. Der Kommunismus betrachtete den Menschen als „bedürftiges Naturwesen“, das nur nach „gerechten Produktionsverhältnissen“ und materiellem Glück strebe. Er setzte vor allem auf das Gefühl- und nicht auf das Vernunftwesen Mensch. Aber die Gefühle, die die kommunistische Idee im Menschen weckte, waren vor allem die des Hasses und des Neides. Ohne diese Gefühle wäre die Geschichte der Menschheit weniger eine Geschichte der Revolutionen, der Gewalt und der Zerstörung. Die russische Religionsphilosophie sah dagegen im Menschen eine moralische Persönlichkeit, die „nicht vom Brot allein lebt“, sondern nach individueller Freiheit und nach geistigem Wachstum strebt. Mit ihr entwickelte sich in Russland ein neues normatives Bewusstsein, das sowohl die Funktionen des Staates als auch die Aufgabe des Menschen neu definierte. Die russischen Philosophen waren mit ihren Gedanken ihrer Zeit weit voraus. Ihre Philosophie hat ihre Aktualität bis heute beibehalten. Zumal die Idee des Kommunismus wieder Popularität genießt. Diese Idee ist längst nicht tot. Für das Gefühl-Wesen Mensch riecht sie besser denn je und kann jederzeit ihre gewaltige Wirkungskraft wieder zeigen.

      Die Kommunismusidee in der russischen Religionsphilosophie