Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind an einer Behinderung leidet, können sie in tiefe seelische Krisen geraten. Angst, Abwehr, Ambivalenz, Trauer, dazu materielle und zeitliche Belastungen führen oft zu schweren Konflikten. Manchmal reagieren Eltern auch mit den Symptomen einer psychischen Erkrankung. Wie können Berater und Therapeuten diesen Eltern dabei helfen, neuen Mut zu kreativen Lösungen zu finden? Eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Beratung oder Therapie ist das Einfühlungsvermögen der Helfer. Das Buch folgt dem Personzentrierten Ansatz. Differenziert schildert der Autor, wie vielfältig Eltern auf die Krisensituation reagieren können. Eine wichtige Rolle für die Einordnung auftretender Symptome spielt der Lebenszusammenhang der Betroffenen. Praxisorientiert wird gezeigt, wie man mit immer wiederkehrenden Konfliktthemen umgeht, z. B. mit Abwehr, Schuldgefühlen, Erziehungsproblemen und Partnerkonflikten. Anschauliche Fallbeispiele machen deutlich, wie Berater und Therapeuten in der Gesprächsführung einfühlsam auf die Bedürfnisse der Eltern reagieren können. Aus dem Inhalt Belastungen von Eltern behinderter Kinder: Psychische Symptome - Krisenverläufe (Die akute Krise - Die allmähliche Eskalation - Das Leben nach der Diagnose) Krisenerleben aus Personzentrierter Sicht: Behinderung des Kindes als elterliche Lebenskrise - Die Beziehungskonstellation in der Kindheit - Erlebnisverarbeitung als akute Belastungsreaktion, als Posttraumatische Belastungsstörung, als Anpassungsstörung - Psychotherapie und Beratung Thematische Schwerpunkte in der Beratung und Psychotherapie: Trauer und Trauervermeidung - Abwehr - Reale Belastungen - Aufopferung und Schuld - Erziehungsprobleme - Partnerkonflikte - Zukunftsängste - Hoffnung Behandlungen: Fallbeispiele zu den Themen Angst, Zorn, Stagnation, Verstörung, ausbleibende Besserung, Entwertung des Partners, gegenseitige Vorwürfe in der Partnerschaft
Matthias Paul Krause Livres




Mit der Neuentwicklung eines Fragebogens zum Bewältigungsverhalten von Eltern behinderter Kinder wird zum ersten Mal ein deutschsprachiges Instrument vorgelegt. Das als soziale Orientierungen gemessene elterliche Bewältigungsverhalten wird im Hinblick auf seine Auswirkungen auf die kognitive und sozioemotionale Entwicklung geistig bzw. lernbehinderter Kinder im Längsschnitt untersucht. Entgegen der Hypothese, daß höhere Entwicklungsfortschritte bei elternzentriertem Bewältigungsverhalten zu erzielen sind, konnte in multiplen hierarchischen Regressionsanalysen ein Einfluß kindzentrierten Bewältigungsstiles vor allem zugunsten einer Verminderung negativen Sozialverhaltens bzw. der Selbständigkeitsentwicklung nachgewiesen werden. Elternzentriertes Bewältigungsverhalten war hingegen mit deutlicher Streßreduktion verknüpft.
Perspektiven eröffnen, Beobachtungen mitteilen, Erziehungsverhalten diskutieren und Veränderungsprozesse in Gang setzen – Fachleute in Kindergarten und Frühförderung werden in der Beratung und Information von Eltern vor große Herausforderungen gestellt. Vielfältige Erwartungen sind an sie gerichtet, sie sind Hoffnungsträger, aber auch Angriffspunkt, wenn Schwierigkeiten auftreten. Durch gelungene Gespräche ist es möglich, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Eltern aufzubauen, die konstruktiv trägt und sinnvolle Kooperation ermöglicht. Der Autor schöpft aus seiner langjährigen Praxis und verdeutlicht anhand vieler Beispieldialoge und Frage- Antwort-Alternativen, wie eine gute Gesprächsführung die Zusammenarbeit mit den Eltern verbessert.