Serienmord und Kannibalismus in Deutschland
Fallstudien, Psychologie, Profiling



Fallstudien, Psychologie, Profiling
Interviews
INTERVIEWSSeit ungefähr zehn Jahren arbeitet Petra Klages mit dem Serienmörder Frank Gust an der Aufarbeitung traumatischer Ereignisse, die seine Kindheit und Jugend betreffen, und an der Rekonstruktion der Tathandlungen wie Tatmuster seiner sadistischen Tötungsdelikte. Ihre Ursachenforschung beinhaltet die weitgehende Analyse erlittener Gewalt im Vergleich mit den durchgeführten Handlungen. Sie dient hauptsächlich präventiven Maßnahmen wie auch der Optimierung von Profiling-Methoden. Die Zyklizität erlittener Gewalt ist in seinem Falle besonders deutlich und eignet sich exemplarisch, die Entwicklung von Tatmustern und der Signatur von seriellen Tätern zu verdeutlichen.
Ein gewöhnliches Buch ist dies auf keinen Fall. Es geht hier um einen ungewöhnlichen Briefwechsel mit einem mehrfachen Mörder – das an die Leser, die zunächst blättern oder vielleicht sogar von hinten anfangen. Das Bestürzende: Am Anfang ist da ein kleiner Junge, offensichtlich weich, liebebedürftig, meist ausgeschlossen aus dem Kreis der Spielkameraden seines Bruders. Als der neue Stiefvater aber der Mutter Zärtlichkeit zu dem Sohn untersagt und ihm nur mit Härte begegnet, wird das Kind zum geeigneten Zielobjekt eines pädophilen Nachbarn. Auf perverse Weise nutzt dieser die Sehnsucht des Jungen aus, groß und stark zu werden und all den Kränkungen seiner Umgebung zu entgehen. Was dann folgt, ist die Hölle, ist Inferno. Es sind derart unglaubliche Geschichten, dass man immer wieder an ihnen zweifeln möchte – und doch zu dem Schluss kommt: Wenn auch nur die Hälfte stimmen mag, ist es des Bösen immer noch zu viel. Eine Entwicklung nimmt ihren Lauf, an deren Ende neben unzähligen Tierquälereien und Tiertötungen schlimmster Missbrauch und pervertierte Morde an unschuldigen Frauen stehen. Dieses Buch könnte helfen, Fehlentwicklungen schon im frühen Stadium zu erkennen. Vielleicht kann es sogar helfen, künftige Verbrechen zu verhindern – auch wenn man das nie erfahren wird. (Aus dem Nachwort von Gunther Scholz, Regisseur)