Die Studie untersucht Architekturornamente nicht nur als Formgeschichte, sondern als Teil einer anschaulichen Kunstgeschichte. Sie beleuchtet kommunikative Potenziale, historische Referenzen bei Herzog & de Meuron und Hild u K und plädiert für eine Erweiterung des Begriffs des zeitgenössischen Ornaments unter Berücksichtigung moderner Theorien.
Gemeinsame Eigenschaft der Werke aus der Malerei der Frührenaissance und dem Film der 1920er bis 1940er ist die perspektivische Darstellung körperlich-räumlicher Gebilde. Inwiefern, so die Frage, die das Buch stellt, ruft das Helldunkel, auch chiaroscuro genannt, ein Bewusstsein für Verlebendigung des im Bild Wiedergegebenen hervor. Die Natur wird nicht nur täuschend echt dargestellt, es wird auch die Möglichkeit ihrer Erfahrbarkeit thematisiert. Die Spannung zwischen zwei Aspekten des Helldunkel findet sich in beiden Epochen: Dem Skulpturalen einerseits, das die Figur vom Bildgrund löst und ihr statische Festigkeit, Plastizität verleiht. Der malerischen Dimension des Grundes andererseits, welche die Objektivierung entschärft, die Figur in den Tiefenraum einbettet und sie durch die Auflösung der Körpergrenzen bewegt erscheinen lässt. Dies wird im Film durch die tatsächliche Bewegung noch deutlicher. So wird das chiaroscuro mit seinen vertiefenden darstellerischen Möglichkeiten in einem Bereich beschrieben, der bisher in der Kunstgeschichte wenig erschlossen ist.
Filmästhetische Konstruktionen beim frühen Terrence Malick
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Der Filmemacher und Philosoph Terrence Malick ist ein noch weitgehend unentdecktes Juwel der Hollywood-Filmkunst: Minutiös rekonstruiert Jennifer Bleek sein schmales, aber filmästhetisch überaus gehaltvolles Frühwerk. Malicks lange Abstinenz von der Filmproduktion, seine unorthodox erscheinende Tätigkeit als Philosoph und nicht zuletzt die stilistische wie inhaltliche Disparität seines Gesamtwerks haben dazu geführt, dass seine Filme (Badlands, 1973; Days of Heaven, 1978; The Thin Red Line, 1998; The New World, 2005) gemessen am hergebrachten Standard von Hollywood-Produktionen einen relativ geringen Bekanntheitsgrad aufweisen. Doch wurden sie von der Kritik überwiegend positiv, ja enthusiastisch aufgenommen. Mit Recht, wie Bleeks eindrucksvolle Studie beweist.