Die Kluft zwischen Geist und Welt ist in der Philosophie des 20. Jahrhunderts als Kluft zwischen dem »reibungslosen Rotieren der Begriffe im luftleeren Raum« - ohne Anbindung an die Welt - und dem »Mythos des Gegebenen« - der totalen Abhängigkeit der Begriffe von der Welt - reformuliert worden. John McDowell gelingt in seinem Buch eine Verbindung beider Positionen. Mit Kant erweist er Erfahrungen als immer schon begrifflich strukturiert, mit Aristoteles entfaltet er einen Begriff der »zweiten Natur«, der Geist und Welt überbrücken kann.
John Henry McDowell Livres



John McDowell zählt seit dem Erscheinen seines aufsehenerregenden Buches Geist und Welt zu den einflußreichsten Autoren innerhalb der angelsächsischen Philosophie. Während sein Hauptwerk sich primär mit erkenntnistheoretischen Fragen beschäftigt, hat er in einer Reihe von Abhandlungen auch einen bedeutenden Beitrag zur Moralphilosophie entwickelt. Der Band versammelt die wichtigsten Aufsätze, die McDowell in den letzten zwei Jahrzehnten zum Entwurf einer Moralphilosophie verfaßt hat. Sie geben einen höchst originellen Ansatz zu erkennen, der aus der Widerlegung festgefahrener Alternativen in der Ethik zur Wiederbelebung eines Wertrealismus gelangt. Eine Einleitung situiert McDowells moralphilosophischen Entwurf im Kontext seines Werks und der gegenwärtigen Debatte.
Die Welt im Blick
Aufsätze zu Kant, Hegel und Sellars
In seinem epochemachenden Buch Geist und Welt hat John McDowell bekanntlich den Gedanken entwickelt, dass die Idee eines vernünftigen Subjekts von Erkenntnis nicht unabhängig von der Idee eines Subjekts von Erfahrungen verständlich ist. Denn es sind die Erfahrungen, in denen sich zeigt, wie sich die Dinge in der Welt verhalten. In Die Welt im Blick vertieft McDowell diesen Gedanken im Hinblick auf zentrale Fragen der zeitgenössischen Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes, indem er sich mit Autoren des Deutschen Idealismus, allen voran Kant und Hegel, auseinandersetzt und diese auf kongeniale Weise mit der analytischen Tradition, insbesondere Sellars und Davidson, verbindet.