Studien zu Semiotik und Ästhetik adeligen Wetteifers um 1600
366pages
13 heures de lecture
Die Studie untersucht die symbolischen Rivalitäten unter Adligen um 1600 und deren kulturelle Bedeutung. Der erste Teil analysiert die Funktionen von 'Kultur', während der zweite Teil die Rolle von 'Konkurrenz' in der Adelskultur beleuchtet. Im Fokus steht Landgraf Moritz von Hessen-Kassel und verschiedene Aspekte der höfischen Pracht und Wettkämpfe.
Die Zugehörigkeit zum Adel war im frühneuzeitlichen Europa nicht nur ein sozialer Status, den man durch eine hohe Geburt unzweifelhaft besaß – sie musste vielmehr kontinuierlich in bestimmten Haltungen und Handlungen beglaubigt werden, sowohl gegenüber Mitgliedern des eigenen Standes als auch gegenüber nicht-adligen Zeitgenossen. Dieser performative Aspekt von ‚Adeligkeit‘ verweist auf eine eigene ‚Kunst, ein adeliges Leben zu führen‘, die sich auf den verschiedensten Feldern zeigte. Dazu zählte insbesondere auch ein bestimmter Umgang mit den ‚Künsten‘ im engeren Sinne – mit Literatur, Musik, Malerei und Architektur. Sowohl in spezifischen Modi der Patronage, der Kennerschaft und des Konsums, aber auch der produktiven künstlerischen Praxis lassen sich Spuren von ‚Adeligkeit‘ entdecken. Der interdisziplinär angelegte Sammelband geht in einer europäisch-vergleichenden Perspektive der Frage nach, wie die gleichermaßen sozialen und normativen Begriffe des ‚Adels‘ und der ‚Kunst‘ in der frühen Neuzeit aufeinander bezogen waren, wie sich Adlige als ‚Künstler‘ verstanden und Kunst als ‚adlig‘ entworfen wurde. Die einzelnen Beiträge aus den Feldern der Sprach- und der Literaturwissenschaft, der Geschichts- und der Musikwissenschaft sowie der Kunstgeschichte eröffnen daher nicht nur neue Perspektiven auf die Adelskultur zwischen 1500 und 1800, sondern zugleich auch auf die Genese eines modernen Begriffs der ‚autonomen Kunst‘.
Seit einigen Jahren herrscht Hochkonjunktur auf dem akademischen Lehrbuchmarkt. Der Grund für die neue Entwicklung sind nicht zuletzt die jüngsten Studiengangsreformen, deren Folgen unter dem prominenten Schlagwort ‚Bologna‘ diskutiert werden. Die neuen Lehrbücher und Einführungen reagieren auf die veränderte Studienrealität, sie antworten zugleich aber auch auf die zunehmende Ausdifferenzierung fachlicher Wissensbestände und übernehmen dabei wichtige Funktionen der Kodifizierung. Die Beiträge des vorliegenden Bandes rücken die Bildungsmedien der Neueren deutschen Literaturwissenschaft in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die theoretisch argumentierenden, aber auch am konkreten Material arbeitenden Studien diskutieren grundsätzlich die Lehrbarkeit des Wissens über Literatur; sie verfolgen praxeologische Fragestellungen nach den fachspezifischen Verfahrensweisen und Habitusformen der Kommunikation und des Wissens, mit denen Studierende in der Einführungsliteratur bekannt gemacht werden; nicht zuletzt widmen sie sich auch hochschuldidaktischen Aspekten sowie in fachgeschichtlicher Perspektive dem Stellenwert von Lehrbüchern als Dokumenten historischer Gegenstandsbestimmungen sowie als Medien verschiedener Studienreformen.
Für die gezielte und schnelle Vorbereitung auf Hochschulprüfungen! Zum Inhalt: Wie schreibt man eine gute Hausarbeit oder hält ein erfolgreiches Referat? Wie findest man Forschungsliteratur und was ist eine gute Textausgabe? Wie liest man einen wissenschaftlichen Text? Auf diese und viele weitere Fragen finden Sie mit diesem Buch die Antworten und kommen erfolgreich zu Ihrem Wunschziel. Zum Autor: Claudius Sittig lehrt Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Rostsock.