Ein großartiger Roman um zwölf Menschen, die auf dem schmalen Grat zwischen Recht und Unrecht darum kämpfen, sich selbst treu zu bleiben – Rasant, authentisch und gleichzeitig von hoher literarischer Qualität. Ein Migrant ist assimilierter, als es ihm lieb ist. Ein Lobbyist strauchelt über seine Laster. Eine Societylady wittert die Chance, verlorenes Familienglück herbeizuzwingen. Ein Hauswart wischt ausschließlich vor den Türen der anderen. Eine Bankerin kann sich keine Gefühle leisten und wird von ihren Emotionen überwältigt. Eine Sekretärin sträubt sich gegen die Verbürgerlichung und verbürgerlicht dabei. Eine Journalistin nähert sich nicht dem Durchbruch, sondern starrt in den Abgrund. Ein Partygirl flieht vor der Ernüchterung. Eine Hausbesetzerin verwirkt ihre Glaubwürdigkeit. Ein Zuhälter sieht sich als Unternehmer. Ein Polizist macht nichts als seinen Job und damit Schlagzeilen. Zsófia Bihari hat nichts als ihren Körper und viel zu verlieren.
Michael Herzig Livres






Saubere Wäsche
Kriminalroman
Ein Doppelmord in einer Wäscherei und eine brutale Vergewaltigung - Johanna di Napoli, >Quotenfrau
Die Stunde der Töchter
Kriminalroman
Als Kevin von Kranach, verdeckter Ermittler für illegalen Kunsthandel, Johanna di Napoli um Hilfe bittet, gerät die kämpferische Kriminalbeamtin der Zürcher Stadtpolizei in einen emotionalen Konflikt: Denn Bernhard Stämpfli, ein Kunsthändler von zweifelhaftem Ruf, ist nicht nur das Zielobjekt von von Kranachs Observationen, sondern auch der Vater ihrer ehemals besten Freundin Tamara. Er wird verdächtigt, im grossen Stil mit Raubgut aus dem Nationalmuseum in Bagdad zu handeln, aber bislang fehlen die Beweise. Als Stämpfli entführt wird, ist klar, dass in der Geschichte noch jemand mitmischt, den die Polizei bislang nicht auf der Rechnung hatte. Johanna tippt auf den Zürcher Milieukönig Werner Hügli und heftet sich an die Fersen ihres alten Intimfeindes. Aber der ist im Vergleich zu den wahren Unterweltsgrössen nur ein kleines Licht ... Michael Herzig, 1965 in Bern geboren und im Berner Mittelland aufgewachsen, lebt heute in Zürich. Nach dem Abitur jobbte er in verschiedenen Bereichen der Musikszene und studierte schliesslich Geschichte, Staatsrecht und Politologie. Seit 1998 ist er im Sozialdepartement der Stadt Zürich tätig.
Johanna di Napoli ermittelt verdeckt in Deutschland: Als Rockerbraut soll sie einem im Milieu ermittelnden Beamten zu mehr Glaubwürdigkeit verhelfen. Der Einsatz endet in einem Fiasko und Johanna gerät in Verdacht, ein Verhältnis mit einem der Gangster zu haben. Sie erkennt, dass eine Spur in die Schweiz und zu einer unrühmlichen Episode in der Geschichte der Polizei führt. Gleichzeitig übersieht sie ausgerechnet das entscheidende weibliche Element in einem Fall, in dem es sonst vor Machos nur so wimmelt …
Johanna di Napoli, die unangepasste ›Quotenfrau‹ der Zürcher Stadtpolizei, kämpft gegen eine akute Sinnkrise: zu viel Alkohol, zu viele One-Night-Stands und ein drohendes Disziplinarverfahren wegen Amtsmissbrauchs. Beruflich aufs Abstellgleis geschoben, soll sie der undankbaren Aufgabe nachgehen, vier Fälle zu klären, bei denen Deutsche in Zürich massiv bedroht worden sind. Die mutmaßliche Beschäftigungstherapie entpuppt sich als hochbrisante Angelegenheit: Während des Staatsbesuchs zur Einweihung eines schweizerisch-deutschen Nuklearforschungsinstituts fällt Holger Schmitz, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion, einem Mordanschlag zum Opfer. Thorsten Kühne, Leiter des neuen Instituts, überlebt leicht verletzt. Delikat: Kühne wurde zuvor Opfer von Sachbeschädigungen mit rassistischem Hintergrund und ist einer der vier Deutschen, die Johanna im Zuge ihrer Ermittlungen aufgesucht hat. Hat die Ablehnung Deutscher in der Schweiz eine neue Dimension erreicht? Oder galt der Anschlag in Wahrheit Kühne, der durch seine neue Position für einige Leute zum Risiko geworden ist?
Der Chaco-Krieg zwischen Bolivien und Paraguay (1932-1935) war einer der blutigsten Konflikte in der Geschichte des südamerikanischen Subkontinents. Er stellte eine Herausforderung für das interamerikanische System dar und wurde durch den Einbezug des Völkerbundes in die Konfliktregelung zu einem Prüfstein für das System der kollektiven Sicherheit in der Zwischenkriegszeit. Der Waffengang zwischen den beiden lateinamerikanischen Ländern bildete aber auch den schmerzhaften Abschluß eines 80jährigen Territorialkonflikts und hinterließ den beiden kriegführenden Staaten ein Erbe von wirtschaftlichen Krisen und politischen wie gesellschaftlichen Umbrüchen. Die Arbeit beschäftigt sich einerseits mit den Gründen für die kriegerische Eskalation des Chaco-Konflikts und andererseits mit den Problemen der internationalen Friedensbemühungen.
Landstrassenkind
Die Geschichte von Christian und Mariella Mehr
Im 20. Jahrhundert versucht die Schweiz, Fahrende mit Gewalt zu assimilieren. Kindeswegnahme, Versorgung und Zwangsbehandlung sind die Mittel. An der Familie Mehr werden sie durchexerziert. Mit Marie Emma, Mariella und Christian Mehr werden drei Generationen sich selbst entfremdet, beiden Frauen wird das Kind weggenommen. Ihre Wut darüber verarbeitet Mariella als sprachmächtige Schriftstellerin, Christian schreit sie der Gesellschaft als Punk ins Gesicht. Mariella betäubt den Schmerz mit Alkohol, Christian mit Heroin. Das Erlebte dominiert das Leben, verbindet die beiden und spaltet sie zugleich. Es ist die Geschichte einer Mutter-Sohn-Beziehung, welche die mentalen und körperlichen Folgen der behördlichen Gewalt in sich trägt. Auf lebendige Weise und eingebettet ins Zeitgeschehen erzählt Michael Herzig von den Verheerungen des sogenannten Hilfswerks «Kinder der Landstrasse», das sowohl Mariella als auch Christian quälte und misshandelte – fünfzig Jahre nach dem Ende des «Hilfswerks» sind die Folgen noch immer präsent.
Cannabispolitik
Die Fragen, die niemand stellt
Inwiefern hat die geltende gesetzliche Regelung der Produktion, des Verkaufes und des Konsums von Hanf in der Schweiz ihre intendierten Ziele erreicht und welche nicht intendierten oder sogar kontraproduktiven Effekte werden erzielt? Zu den Fragen, die sich in der schweizerischen Cannabispolitik niemand (gerne) stellt, gehören insbesondere jene nach dem effektiven Erfolg des Ordnungsbussenmodells, nach den unterschiedlichen polizeilichen Strategien und Vorgehensweisen in den verschiedenen Kantonen, nach dem repressiven Strassenverkehrsgesetz und nach den Absurditäten bei der Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken.