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Alexandra Pontzen

    Alternde Avantgarden
    Künstler ohne Werk
    Das Gelobte Land. Erez Israel von der Antike bis zur Gegenwart. Quellen und Darstellungen
    Schuld und Scham
    • Schuld und Scham

      • 265pages
      • 10 heures de lecture

      Aias, der herausragende griechische Held vor Troia, bringt im Zustand der Raserei Herdenvieh um, da er seine Gegner zu erkennen glaubt. Als er zur Besinnung kommt, stürzt er sich aus Scham über den Ehrverlust in sein Schwert. Diese 'Entschuldigung', die für Aias nur durch den Tod möglich war, spiegelt heute den medial inszenierten Rückzug aus der politischen Öffentlichkeit oder das Eingeständnis von Fehlern wider. Es bleibt ein kollektives Bedürfnis nach solchen symbolischen Reinigungsritualen. Obwohl Anlässe und Reaktionen sich gewandelt haben, ist das Gefühl der Scham nach wie vor von existenzieller Bedeutung und hat öffentliche Symbolik. Historisch spannt sich der Bogen von der 'gewissenlosen' griechischen Antike bis zur 'unverschämten' Gegenwart. Unterschiedliche Kulturkreise konfrontieren sich in ihren Definitionen und Kompensationen von Fehlverhalten, vom paganen Griechentum über das christliche Abendland bis hin zum Islam. Im 20. und 21. Jahrhundert prägen Diskurse der Bewältigung den Umgang mit Geschichte, Kriegsschuld und Völkermord. Kulturelle, nationale, historische und gender-spezifische Unterschiede beeinflussen öffentliche und private Verhaltensweisen sowie Körpersprache. Während Schamdiskurse dazu dienen, eigenes Fehlverhalten zu regulieren, fungieren Schuldzuschreibungen und gezielte Beschämungen als Herrschaftsinstrumente, wie etwa in den Bildern von Abu Ghraib.

      Schuld und Scham
    • Künstler ohne Werk

      Modelle negativer Produktionsästhetik in der Künstlerliteratur von Wackenroder bis Heiner Müller

      Die paradoxe Auffassung, dass es Künstler ohne Kunstwerke gibt, ist eine Besonderheit der deutschen Literatur. Ihre Wurzeln liegen in der Genieästhetik und im Werkbegriff des deutschen Idealismus, ihre Wirkungen zeigen sich in der Ideen- und Literaturgeschichte und reichen bis in die Poetik der Moderne. Die Autorin untersucht die Verflechtung von Motiv- und Ästhetikgeschichte des „Künstlers ohne Werk“ von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart. Einzelanalysen zu Texten von Wackenroder, Tieck oder E. T. A. Hoffmann über Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard bis hin zu Heiner Müller verweisen auf die Bandbreite einer (bislang ungeschriebenen) negativen Ästhetikgeschichte. Dabei geht es auch um die unterschiedlichen Voraussetzungen des Werkverzichts wie etwa Genie-Idee, Publikumsverachtung, „Writer’s block“ oder negative Erhabenheit. Diese ebenso historisch wie systematisch angelegte Studie ist eine erste Grundlage für eine Funktionsgeschichte des Künstlertums ohne Werk innerhalb der deutschen Kulturgeschichte.

      Künstler ohne Werk
    • Alternde Avantgarden

      • 253pages
      • 9 heures de lecture

      Die Protagonisten der gesellschaftlichen Reformbewegungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überschreiten zurzeit traditionelle Altersgrenzen. Einst „Problem für Künstler“ (Benn), ist das 'Altern der Avantgarden' heute, auch aus demografischen Gründen, ein Problem der Mehrheitsgesellschaft: Wie konzipieren die Nachkriegs-Avantgarden, die auf ästhetische und soziale Progression abzielten, Altern? Welchen Platz kann Altern in Wertesystemen einnehmen, denen Jugendlichkeit als Voraussetzung der Erneuerung gilt? Der Band untersucht Denk- und Stilfiguren, Erzählmodelle und Bildentwürfe, die den immanenten Widerspruch 'alternder Avantgarden' aufgreifen: Altern als Kanonisierung im Mainstream (68er), als Selbsthistorisierung (Frauenbewegung), als Subversion und Resignation (DDR-Avantgarden nach 1989), als Frage der Halbwertszeit 'neuer' Medien (Internet, Buchmarkt), als Generationenkampf (Literaturkritik) und als Grenzgang zwi-schen gesellschaftspolitischer Liberalität und ästhetischer Belastbarkeit (Pop-Generation).

      Alternde Avantgarden