Die Publikation behandelt aus mikrohistorischer Perpektive Enteignungen, Arisierungen und Ruckstellungsverfahren in Vorarlberg zwischen 1938 und 1945 und danach. Bis dato existieren nur wenige kleinere Vorarbeiten und somit liegt erstmals fur dieses osterreichische Bundesland eine umfassende - auf bisher unbearbeitetem Quellenmaterial basierend - Regionalgeschichte fur die NS-Zeit und danach vor. Die Studie hat sich auch zum Ziel gesetzt einen Perspektivwechsel bei der Erforschung von Unternehmern anzuregen. Anhand einiger Fallbeispiele wie etwa jenes der Leibnitzer Baumwollspinnerie Ludwig Weiss oder der Kaseschmelzerei Rupp werden auch regionale Besonderheiten der Enteignung und Ruckstellung erortert.
Peter Melichar Livres






Otto Ender 1875-1960
Landeshauptmann, Bundeskanzler, Minister. Untersuchungen zum Innenleben eines Politikers
Warum verzweifelt einer, der einen großen Ruf als Demokrat, an der Demokratie? Warum beteiligte er sich sogar an einem Staatsstreich? Der Rechtsanwalt Otto Ender war 1918–1930 und 1931–1934 Landeshauptmann von Vorarlberg, 1930/31 Bundeskanzler der Republik Österreich, 1933/34 Minister im Kabinett Dollfuß. Wie sah die Gedankenwelt Otto Enders aus? Wie handelte er? Was war ihm wichtig? Welche Gefühle beherrschten ihn? Wie ging er mit Menschen um? Warum kam er zur Überzeugung, dass »das Volk« nicht reif für die Demokratie sei? Hier wird nicht das Leben eines Politikers nacherzählt, sondern Otto Ender (1875–1960) wird als Suchanordnung und Fundkomplex verstanden. Das dabei zu Tage tretende Material ermöglicht eine neue Sicht auf eine historische Persönlichkeit, deren Dilemma von aktueller Brisanz ist.
Der Fall Riccabona
Eine Familiengeschichte zwischen Akzeptanz und Bedrohung im 20.Jahrhundert
Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im vorarlberg museum in Bregenz (3. Dez. 2016 - 17. April 2017) beschaftigt sich mit der Geschichte der Familien Riccabona und Perlhefter im Feldkirch des 20. Jahrhunderts und auch mit der ihnen verwandtschaftlich verbundenen Familie Palmers. Der mit Abbildungen von historischen Dokumenten, zeitgenossischen Fotos und Abbildungen von Kunstwerken grosszugig ausgestattete Band untersucht die Familienverhaltnisse, die berufliche Tatigkeit und das soziale und politische Engagement der Familie, die durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten aufs Ausserste bedroht war. Auch werden weitere Falle von sogenannten "Mischehen" in Vorarlberg untersucht, auch am Beispiel des ehemaligen Landesrates und Finanzministers Johann Josef Mittelberger. Beitrage von Jutta Berger, Kurt Bracharz, Susanne Breuss, Kathrin Dunser, Alfons Dur, Manfred Getzner, Nikolaus Hagen, Severin Holzknecht, Ulrike Langle, Nikola Langreiter, Hanno Loewy, Peter Melichar, Christian Opitz, Ute Pfanner, Christoph Volaucnik und einem Interview mit Verena Perlhefter. Mit einem Vorwort von Andreas Rudigier.
Wanderungen
Migration in Vorarlberg, Liechtenstein und in der Ostschweiz zwischen 1700 und 2000
Die Autoren dieses Buches zeigen, welch große Bedeutung Wanderungen aller Art für die Regionen des mittleren Alpenraumes in den letzten 300 Jahren hatten, obwohl gerade hier das Selbstbild einer vermeintlich sesshaften Bevölkerung besonders verfestigt erscheint. Die Vielgestaltigkeit von Migration ist überraschend und keineswegs auf die bekannten Bündner Zuckerbäcker, Montafoner Krauthobler oder italienischen Bauarbeiter beschränkt. Es ist heute nicht mehr die Frage ob, sondern vielmehr in welchem Maß der Blick auf Migrationen unseren Zugang zur Geschichte beeinflusst. Was verändert sich, wenn man erkennt, dass Geschichte nicht nur die „Geschichte von Klassenkämpfen“, sondern auch die „Geschichte von Wanderungen“ ist?
Mittelneolithische Kreisgrabenanlagen in Niederösterreich
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Durch die Kombination aller verfügbaren Informationen in einem geographischen Informationssystem konnten räumliche und statistische Analysen vorgenommen werden, die auch mit den bisher bekannten Anlagen aus dem gesamten Verbreitungsraum verglichen werden. Die Datengrundlage bietet auch die Möglichkeit der virtuellen Rekonstruktion der Kreisgrabenanlagen und ermöglicht eine Untersuchung der astronomischen Aspekte der aufwendig errichteten Bauwerke. Das Ergebnis zeigt die Vielfalt der Ausformungen der Monumente und ihre Gemeinsamkeiten, die von den Siedlern der Mährisch-Ostösterreichischen Gruppe der Lengyel-Kultur in Österreich in einem kurzen Zeitraum errichtet und genutzt wurden und bringt neue Hinweise zur Deutung der Funktion der ersten Monumentalbauten Mitteleuropas.
Niederösterreich im 20. Jahrhundert
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Der zweite Band „Wirtschaft“ des dreibändigen Werks „Niederösterreich im 20. Jahrhundert“ betrachtet den gesellschaftlichen Umgang mit wirtschaftlichen Ressourcen vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung und des Strukturwandels der Berufe und Wirtschaftssektoren. Analysiert werden die Nutzung der ländlichen Räume durch Agrarwirtschaft und Tourismus, die vielfältigen Formen des Wirtschaftens in den (klein-)städtischen Räumen im Gewerbe, in Industrie und im Dienstleistungssektor, insbesondere in der Verkehrs-, Energie- und Entsorgungswirtschaft.