Die Untersuchung der Liebe zeigt, dass sie trotz ihrer scheinbaren Natürlichkeit stark normiert und reglementiert ist. Der Autor analysiert die historischen Ein- und Ausschlüsse, die verschiedene Gesellschaften im Umgang mit Liebe vorgenommen haben, und hinterfragt, was in unterschiedlichen Zeiten als Liebe galt. Diese Rekonstruktion verdeutlicht die komplexen Bedingungen, unter denen Liebe verstanden und erlebt wird. Ziel ist es, eine zeitgemäße Ethik der Liebe zu entwickeln, die den Einfluss der gesellschaftlichen Normen auf das privateste menschliche Erlebnis reflektiert.
Christof Breitsameter Livres






Der Band hinterfragt die traditionelle Sicht auf die katholische Sexualmoral und zeigt deren historische Widersprüche. Er beleuchtet die Bedeutung der Liebe für menschliche Intimität und entwickelt ein neues, befreiendes Verständnis der Sexualmoral, insbesondere in Bezug auf Empfängnisverhütung und Homosexualität.
Vom Vorrang der Liebe - Zeitenwende für die katholische Sexualmoral
- 175pages
- 7 heures de lecture
Die MHG-Studie beleuchtet die problematischen Aspekte der kirchlichen Sexualmoral und fordert eine grundlegende Revision. Der Synodale Weg hat Sexualmoral zum Reformschwerpunkt gemacht. Die Autoren plädieren für eine Ethik, die die Liebe priorisiert und den Bedürfnissen der Menschen von heute gerecht wird.
Schuld und Vergebung
Eine theologische Neukonturierung
Die Begriffe von Schuld und Vergebung sind christlich alles andere als klar. Historisch gesehen wurden innerhalb der biblischen Theologie soteriologische Uberlegungen nach und nach zugunsten eines ethischen Zugriffs auf diese Thematik zuruckgedrangt: Schuld und Vergebung erscheinen als unvertretbar. Die christliche Theologie zeigt eine gegenlaufige Tendenz: Soteriologische Erwagungen uberlagerten nach und nach den ethischen Zugriff. Schuld und Vergebung werden durch den Gedanken der Stellvertretung tiefgreifend verandert. Vor diesem Hintergrund unternimmt die Studie den systematischen Versuch einer zeitgenossischen Konturierung von Schuld und Vergebung. Gleichzeitig werden Uberlegungen zu einer ethisch fundierten Eschatologie vorgelegt.
Die hl. Schrift ist die »höchste Richtschnur« des Glaubens, so das II. Vatikanum. Doch was bedeutet diese Orientierung in moralischen Fragen der Gegenwart? Und wie stellt sich in der Bibel selbst das Verhältnis zwischen Glaube und Moral dar? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Band.
Hoffnung auf Vollendung
- 229pages
- 9 heures de lecture
Identität und Moral in der modernen Gesellschaft
Theologische Ethik und Sozialwissenschaften im interdisziplinären Gespräch
Identitätsproblematik: Das Thema hat Konjunktur. Konjunktur deshalb, weil der Mensch in der modernen, funktional differenzierten Gesellschaft sozial ortlos geworden ist. Das Zerbrechen vormals unbestritten gültiger kollektiver Identitäten schlägt auf Gestalt und Gestaltung individueller Selbstverständnisse und Lebensentwürfe durch: Identität wird zum subjektiven Problem. Hier hat sich die Funktion der Moral grundlegend gewandelt. Sie hat ihre traditionelle, identitätsbildende Funktion eingebüßt. In einer dezentral und heterarchisch organisierten Gesellschaft übernimmt sie mit die Aufgabe, Kommunikation verlässlich zu machen. Dabei zielt die Rekonstruktion der Rahmenbedingungen moralischer Kommunikation auf die Ermöglichung individueller moralischer Identität. Moral bezieht die Leistungsorientierung einer chancenoffenen Gesellschaft auf die Identität des Menschen zurück, damit sich der humane Sinn moderner Steuerungsmechanismen erschließt. Sie bedarf gerade darum aber der sachgerechten Umsetzung, um unter den Bedingungen einer hochkomplex organisierten Gesellschaft befolgt zu werden. Ziel der Arbeit ist es somit, einen Anstoß für den Dialog zwischen ethischer Heuristik und sozialwissenschaftlicher Restriktionsanalyse zu geben.
Autonomie und Stellvertretung in der Medizin
- 179pages
- 7 heures de lecture
Im Gegensatz zum Idealbild des „mündigen Patienten“ zeichnen sich viele Patienten gerade dadurch aus, dass sie die Fähigkeit zur Autonomieausübung vorübergehend oder dauerhaft verloren oder aber gar nicht erst erworben haben. Zu denken ist hier etwa an alte und demente Patienten, an Patienten, die sich aufgrund von Drogen- oder Medikamenteneinwirkung (z. B. auf der Intensivstation) nicht äußern können sowie auch an Kinder oder geistig behinderte Patienten. Daher besteht ein großer Bedarf an ethisch gerechtfertigten und zugleich an der Praxis ausgerichteten Handlungsorientierungen zur Entscheidungsfindung bei nicht einwilligungsfähigen Patienten. Das interdisziplinär angelegte Werk beleuchtet auf medizinethischer und rechtlicher Basis praxisorientiert die Frage sowie die Möglichkeiten, wie in Situationen, die keine eigene Entscheidung durch die Patienten über die weitere Behandlung ermöglichen, dennoch die Patientenautonomie respektiert werden kann.
Werte haben Konjunktur. Sie werden immer dort beschworen, wo Krisen des Handelns und, zuvor, Krisen des Entscheidens auftreten. Gleichzeitig wird der Rückhalt, den menschliches Entscheiden in Werten sucht, in Frage Andere Werte begründen andere Entscheidungen, Wertsysteme sind individuell verschieden und überdies zeitlich variabel. Die Stärke der Werte, ihre Unbestreitbarkeit, scheint zugleich ihre Schwäche zu sein, ihre Konjunktur also paradoxerweise mit dem Schwinden ihres Einflusses einherzugehen. Worin besteht dann aber der Wert der Werte? Bei näherem Zusehen wird Der in der Antike und im Mittelalter entwickelte Wert des Guten wird in der Neuzeit durch die Idee des Wertes ergänzt. Zentral ist in beiden Theoriekomplexen die Frage der Zuordnung und Bewertung von Zwecken und Mitteln. Die Antwort auf die Frage nach dem Wert von Werten spiegelt den Versuch wider, den argumentativen Grundzug der Bewertung von Ziel-Mittel-Relationen im geschichtlichen Vergleich verschiedener Denksysteme zu reflektieren.