Thea Djordjadze made an international name for herself with spatial installations and sculptures. For her show at the Kunst Museum Winterthur, the artist set up an extensive installation. In the process-oriented and site-specific exhibition, which is made to a large extent out of everyday materials, she integrates her own new pieces along with works from the museum’s collection. Text: Konrad Bitterli, Quinn Latimer, Adam Szymczyk
Thea Djordjadze schafft raumgreifende Installationen, die sie stets in situ als direkte Reaktion auf den sie umgebenden Raum entwickelt. Als Ausgangspunkt erkundet sie erst die spezifischen Qualitäten eines Ausstellungsraums, um mit ihren Arbeiten die Wahrnehmung und mögliche Lesarten der räumlichen Gegebenheiten auf subtile Weise zu transformieren. Ihre künstlerische Praxis ist als Prozess des fortdauernden Wiederverwertens, Rekonfigurierens und Neuordnens von vorhandenen und neuen Objekten zu verstehen. Das Provisorium – die temporäre Lösung oder Formfindung –, das wieder verworfen oder ersetzt wird und das stets einen Übergang in sich trägt, ist charakteristisch für ihr Werk, oder konkreter noch: wird selbst zum Werk. Für ihre Ausstellung in der Secession hat Djordjadze ihr Atelier nach Wien übersiedelt. Buchstäblich alles wurde abmontiert, aus Regalen geräumt, in Umzugskartons geschichtet, mit Luftpolsterfolie verpackt, auf Paletten gestapelt, in den LKW geladen. Eine radikale Entscheidung, denn ihr Studio in Berlin bleibt zumindest vorläufig komplett leer. Der Künstlerin sind all jene Dinge, die sie zum Arbeiten oder schlicht für den Alltag benötigt, temporär entzogen