Der große Wurf
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„Ich bewege mich vorwärts und zurück. Und mag es, in Bewegung zu sein (sogar dann, wenn mein Körper ruhig ist)“, sagt Doug Aitken. Der amerikanische Künstler schafft mit seinem Körper im Raum eine Falte, die zwischen zwei- und dreidimensionaler Kunst steht und aus Bewegung entsteht. Falten können an die Gewandfalten von Muttergottesdarstellungen oder barocke Vorhänge erinnern, aber auch das Allover des Informel oder Mehrfachprojektionen in Videos und Collagen umfassen. Der Katalog zur Ausstellung „Der große Wurf. Faltungen in der Gegenwartskunst“ bietet einen anregenden kunsthistorischen Überblick und beleuchtet auch Disziplinen wie Biochemie und Architektur. Er erzählt die Emanzipationsgeschichte der Falte, die sich von der Nachahmung der Natur löst und autonom sowie schön wird. Für Rachel Whiteread ist der Pappkarton die Ikone des 20. Jahrhunderts. Olaf Holzapfel dokumentiert Sicherheitsmarkierungen für Blinde in der Tokioter U-Bahn, während Michał Budny aus Kartonage imaginäre Schlafstätten für Obdachlose schafft. Falten bergen Zwischenräume, die es zu entdecken gilt. An der Ausstellung beteiligte KünstlerInnen sind unter anderem Doug Aitken, Michał Budny, Olaf Holzapfel, Pierre Huyghe und Rachel Whiteread.



