Die Schulen- und Sprachenfrage auf den Provinzialversammlungen schlesischer Katholiken
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Im Revolutionsjahr 1848 fand die erste Generalversammlung deutscher Katholiken in Mainz statt, das als Geburtsjahr aller deutschen Katholikenversammlungen gilt. Diese Zusammenkünfte entstanden aus dem Wunsch nach Freiheit, unterstützt durch die Märzrevolution, die den Deutschen Versammlungs-, Vereins- und Pressefreiheit brachte. Die Katholiken nutzten diese Freiheiten, um sich von der Kontrolle des Polizeistaates zu befreien, der zuvor das kirchliche Vermögen verwaltete und in Gottesdienste eingriff. Sie forderten auch Gewissens- und Religionsfreiheit, um die Kirche von staatlichen Eingriffen zu befreien. Diese Forderungen galten nicht nur für sie selbst, sondern für alle Konfessionen in Preußen. Eine neue Phase begann mit der Gründung der Zentrumspartei 1870/71, die eng mit den Katholikentagen verbunden war. Diese Versammlungen wurden als „große Corpsmanöver“ und „Herbstparaden“ der Zentrumspartei beschrieben, besonders in Schlesien, das während des Kulturkampfes ein Schlachtfeld zwischen Kirche und Staat war. Die Katholikentage boten den Gläubigen eine Plattform, um die staatliche Omnipotenz abzuwehren und den revolutionären Sozialismus zu bekämpfen. Die Untersuchung geht über eine bloße Faktensammlung hinaus und analysiert den historischen Kontext des politischen Katholizismus und die Entwicklung der schlesischen Provinzialkatholikentage, die in keinem anderen katholischen Land des Deutschen Reiches in ähnlicher Weise sta
