Dieses Buch reflektiert den aktuellen internationalen Stand des noch jungen Dialogs zwischen systemtheoretischer Konzeption und empirischer Beobachtung. Es dient damit als Bezugspunkt für die theoriekritische Weiterentwicklung empirischer Methoden sowie die Nutzung der empirischen Reichhaltigkeit der soziologischen Theorie, insbesondere der Systemtheorie. Die Fragen nach den Methodologien der Systemtheorie, deren Kompatibilität mit bereits ausgearbeiteten Methoden der empirischen Sozialforschung sowie nach Parallelen zu anderen Theorien stehen mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Zentrum der Beiträge. Gemeinsame Klammer ist dabei die These von der Methodologie als Brücke zwischen Theorie und Empirie und damit als Ausgangspunkt für das Forschungsdesign.
Rene John Livres




Scheitern - ein Desiderat der Moderne?
- 348pages
- 13 heures de lecture
Das Phänomen „Scheiterns“ findet man auf der Schattenseite der Gesellschaft. Ist es dann schon verständlich, dass dessen begriffliche Bestimmung und empirische Beschreibung durch die Sozialwissenschaften nur unzureichend ausfällt? Bis auf die organisationstheoretischen Bemühungen macht die Diskussion einen eher ungenügenden Eindruck. Dabei bildet Scheitern unvermeidlich die negative Folie für den Nachweis erfolgreicher Lösungen. Von daher weist Scheitern eine heimliche Prominenz auf, der sich die Sozialwissenschaften stellen müssen. Mit dem Buch wird die bisherige Diskussion dazu aufgenommen, fortgeführt und angereichert. Auf diese Weise wird ein weiterer Grundstein für die Etablierung der Perspektive des Scheiterns in den Sozialwissenschaften gelegt, mit dem nicht nur dieses höchst relevante Problem in den wissenschaftlichen Fokus gerückt wird, sondern überhaupt erst brauchbare Erkenntnisse über die Bedingungen der Möglichkeit des Erfolges zu gewinnen sind.
Ontologien der Moderne
- 315pages
- 12 heures de lecture
Das Erleben der Welt kann nur unter der Voraussetzung ihrer Tatsächlichkeit erfolgen. Dazu muss ihre Konstruiertheit hinter ontischen Verweisen verschwinden. Erfolgt die erste Zurichtung der Welt kontingent, ist sie doch nicht beliebig. Die Konstruktion hat notwendige Folgen als Tatsachen. Darauf setzen gesellschaftliche Debatten in Politik, Wirtschaft oder Massenmedien, die Eingang auch in die Wissenschaft finden. Gelingt die Erinnerung an die anfängliche Konstruktion nicht, erfolgt Reflexion nur noch verkürzt und unzureichend. Es kommt darauf an, den sozial konstruierten Charakter der Welt in ihrer ontischen Wirkung zu begreifen.
Die Modernität der Gemeinschaft
- 305pages
- 11 heures de lecture
Gemeinschaft gilt seit Tönnies' Gegenüberstellung mit dem Gesellschaftsbegriff als Prinzip der Vormoderne und weckt als solches Sehnsüchte oder Abwehr. Anhand einer Diskussion aktueller Beiträge gewinnt der Autor Anhaltspunkte für eine Untersuchung des Phänomens des Gemeinschaftsbezuges, wie dieser während des Hochwassers der Oder 1997 zu beobachten war. Wie sich zeigt, lässt sich die Frage nach dem Sinn, der Funktion und dem Funktionieren von Gemeinschaftsbezügen vom Individuum her beantworten. Die Gemeinschaft erscheint dann als ein nachgerade modernes Phänomen, das Voraussetzung für die Selbstbeschreibung von Individuen ist: Gemeinschaft ist unvermeidbar.