Randzonen der Kreativwirtschaft
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Am Beispiel musikalischer Vorlieben wird gezeigt, was eine Soziologie des Geschmacks leistet. Ausgehend von der klassischen Fragestellung der Musikästhetik, wie Urteile über Musik zu begründen seien, gelangt der Autor zu einer Definition des Musikgeschmacks, in der nicht nur die psychologischen Aspekte Berücksichtigung finden, sondern auch seine Funktion in sozialen Strategien thematisiert wird. Die zentralen, auf den Arbeiten von Pierre Bourdieu, Gerhard Schulze und US-amerikanischen Kultursoziologen basierenden Thesen werden am verfügbaren empirischen Material überprüft. Die Analysen laufen letztendlich auf die paradoxe Feststellung hinaus, dass unter den aktuellen gesellschaftlichen Umständen gerade die Überschreitung von Geschmacksgrenzen, also ein breiter Geschmack, zur Grundlage der Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheiten wird.
In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends war Balkanmusik auf den Weltmusikfestivals, in den Jazzclubs und Tanzlokalen Österreichs allgegenwärtig. Ein musikalischer Balkanboom hatte das Land erfasst. Doch wie kam es dazu? Welche Voraussetzungen waren nötig, damit sich Balkanmusik im österreichischen Musikleben etablieren konnte? Detailreich zeichnen die AutorInnen dieses Buches die Geschichte der Balkanmusik in Österreich seit 1990 nach. Dabei wird deutlich, dass es nicht nur professioneller MusikerInnen und der Unterstützung am Musikmarkt bedurfte, sondern auch einer spezifischen Präsentationsform, die in der österreichischen Mehrheitsgesellschaft Resonanz erzeugte.
Struktur und Logik der transnationalen Popmusikindustrie
Der Band bietet einen spannenden Einblick in das globale Geschäft mit Musik. An zahlreichen Beispielen wird illustriert, welchen Zwängen die Vermarktung von Popmusik unterworfen ist und welcher Logik die Akteure in der Industrie folgen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich die musikalische Vielfalt mit den Strukturen der Produktion und Distribution verändert hat. Haben lokale Innovationen in der Popmusikindustrie noch eine Chance gegenüber den international vermarkteten Superstars?