Vor mehr als 250 Jahren wurde aus einem Naturereignis - dem Erdbeben von Lissabon - ein Medienereignis, mit dem sich auch Künstler, Politiker und Wissenschaftler damals wie heute auseinandersetzen. Das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 markiert im kulturellen Gedächtnis Europas eine Zäsur. Aus Anlass des 250. Jahrestages dieses Ereignisses haben Geologen und Theologen, Philosophen, Wissenschaftshistoriker, Kunst- und Medienhistoriker, Literaturwissenschaftler und Versicherungshistoriker aus Europa und den USA danach gefragt, wie aus dem Ereignis die Katastrophe von europäischem Ausmaß wurde. Die vor allem an Voltaires »Poème sur le désastre de Lisbonne« und Rousseaus Erwiderung geknüpfte Sichtweise, dass mit Lissabon der Optimismus der Aufklärung erschüttert worden sei, wird überprüft. Der Band zeigt, wie aus Naturereignissen Medienereignisse werden, wie unterschiedlich und vielfach widersprüchlich Katastrophen wahrgenommen, bewertet und kommuniziert werden und wie sich im 18. Jahrhundert eine spezifisch moderne Katastrophensemantik und ein spezifisch modernes Risikobewusstsein herausbilden. Erst dadurch wird das Erdbeben von Lissabon zu einem ikonischen Moment für die kulturelle Selbstverständigung Europas bis heute.
Gerhard Lauer Livres






Die deutsche Literaturgeschichte von den Anfängen bis zur GegenwartFür alle, die mehr als nur Alltagsmeinungen über die Jahrhunderte der deutschen Literatur wissen möchten! Hier werden die großen Linien, in denen sich die Literatur entwickelt hat, aufgezeigt und die Zusammenhänge wie die Unterschiede der Epochen, Bewegungen und Stile der mehr als tausend Jahre Literaturgeschichte erläutert.
Lesen im digitalen Zeitalter
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Die Digitalisierung verändert vieles, auch das Lesen von Büchern. Nicht wenige fürchten, dass mit der Dominanz von Computer und Internet die lesende Erschließung der Welt an Bedeutung verlieren und die Jugend eine der wichtigsten Kulturtechniken verlernen werde. Tatsächlich wird aber nicht weniger gelesen, und die Zahl der Neuerscheinungen wächst von Jahr zu Jahr. Dennoch ändert sich einiges. Von dieser digitalen Modernisierung der Bücherwelten und des Lesens handelt das Buch. Es analysiert, wie und was junge und ältere Menschen lesen, wie Verlage und Buchhandel mit den digitalen Herausforderungen umgehen und welche ganz neuen Wege des Lesens digitale Plattformen einschlagen. Das Buch ist eine Verteidigung des Lesens und umreisst die Chancen des Lesens, wenn alles digital wird
Man spricht schon zeitgenössisch von einem regelrechten "Asienfieber", als um 1900 die Faszination für die Kunst Asiens in der Malerei, Musik und Dichtkunst kaum eine Grenze zu kennen schien. Der Erfolg von Hans Bethges Anthologie Die chinesische Flöte (1907) fügt sich in diese widerspruchsvollen Konstellationen von Exotismus und kolonialer Expansion, weltabgewandter Reflexion und literarischem Aufbruch ein. Bethges Sammlung hat mit Gustav Mahlers Lied von der Erde (1911) jene Verdichtung erfahren, die Bethges Gedicht zum Inbegriff einer west-östlichen Wahlverwandtschaft gemacht haben. Der Band versammelt globalhistorische Untersuchungen zu Hans Bethge und der kolonialen Literatur um 1900, zu Mahler und dem Exotismus in der Musik, den literarischen Bewegungen in China und den Globalisierungen der Kultur in den Weltausstellungen
Die verspätete Revolution
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Das Gutenberg-Jahrbuch zeichnet sich als internationales buchwissenschaftliches Publikationsorgan durch seine große thematische Bandbreite aus. Die typographisch hochwertig gestalteten Bände mit ca. 300 Seiten beinhalten um die 25 Fachbeiträge in deutscher, englischer, französischer, italienischer oder spanischer Sprache. Zentrales Anliegen des Gutenberg-Jahrbuchs ist die wissenschaftliche Erforschung von Leben und Werk Johannes Gutenbergs. Daneben wird eine weit gefächerte Palette an buchhistorischen, buchkünstlerischen, technischen und medientheoretischen Themen behandelt. Aus dem Inhalt: Louis A. Pitschmann, Johann Bämler and the Making of Küchenmeisterei Paul Schweitzer-Martin, Zum Verhältnis von Papier und Buchdruck im Spätmittelalter Muriel Collart, Daniel Droixhe, Alice Piette, „Je suis à la troisième édition de Bélisaire“. Une contrefaçon du Bélisaire de Marmontel par le Liégeois Jean-François Bassompierre Daniele Guernelli, Bartolomeo Varnucci imprenditore del libro: ulteriori aggiornamenti Jade Piaia, Relationships between the Hennies Brothers Letterpress Printing Shop and some German type foundries Falk Eisermann, Neue Publikationen zu/ir Inkunabelforschung Marvin Heller, Hebrew printing in Novy Oleksiniec: A Rose in the desert: a Brief, Barely Remembered Hebrew Press Hansjörg Rabenser, Buchhändler, verlegende Buchbinder und druckende Gesellen des 17. und 18. Jahrhunderts in Innsbruck. Quellenfunde und Fragmente
Sprach- und Kulturtransfer zwischen Deutschland und Brasilien aus germanistischer Sicht - Analysen und Impulse. Deutsch war in Brasilien immer schon eine Sprache unter vielen anderen Sprachen. Internationale Kooperationen auf verschiedensten Gebieten, aber auch die Beschäftigung mit den eigenen kulturellen Wurzeln befördern gegenwärtig das Interesse an deutscher Sprache und Kultur. Der DAAD hat dies zum Anlass genommen, genauer nach den Prozessen des Kulturtransfers zwischen Brasilien und Deutschland zu fragen. Der Band versammelt Beiträge zur Geschichte, zu den Konzepten und der Praxis der akademischen Vermittlung des Deutschen in diesem Land. Thema sind die Herausforderungen des Fremdsprachenlernens bei sich diversifizierenden Lerngruppen und die spezifischen Anforderungen für die Ausbildung von Deutschlehrerinnen und -lehrern, die Forschungen zu kontrastiven Ansätzen in der Sprachwissenschaft und die besondere Rolle der Metapher sowie die Traditionen, Theorien und gegenwärtigen Möglichkeiten der Übersetzung von Literatur.
Lexikon Literaturwissenschaft
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Die Fachsprache der Literaturwissenschaft, deren Kenntnis unverzichtbar ist im wissenschaftlichen Diskurs, sieht sich zwei Schwierigkeiten gegenüber: zum einen dem ›romantischen‹ Vorurteil, man könne Kunst und Literatur gar nicht begrifflich erfassen, zum anderen ihrer Herkunft aus antiken Traditionen, die vielen Schülern und Studentinnen heute nicht mehr geläufig ist. Um dem zu begegnen bzw. abzuhelfen bietet dieses Lexikon kurze und handhabbare Definitionen und Darstellungen der 100 wichtigsten Begriffe. Weiterführende Literaturhinweise runden das kurzgefasste »Reallexikon der Literaturwissenschaft«.
Literaturwissenschaftliche Beiträge zur Generationsforschung
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Konzepte und Funktionen des Generationenbegriffs in der Literatur. Autorengenerationen, Lesergenerationen und das Erzählen über Generationen prägen Literatur und den Umgang mit ihr. Die Beiträge des Sammelbandes untersuchen die verschiedenen literarischen Konzeptualisierungen und Funktionalisierungen des Generationenbegriffs. Welche Positionierung nehmen Autoren in der Literatur ein? Wie erinnern Leser ihre Lektüreerfahrungen? Wie thematisieren Autoren laufende Debatten um das Verhältnis der Generationen in ihren Büchern? Inhalt: Gerhard Lauer: Einleitung Alke Brockmeier: »... es ist ihnen alles einerlei« Das Porträt einer Generation in Thomas Manns »Unordnung und frühes Leid« Gudrun Weiland: »Die Helden unserer Kindheit und Jugend« - biographische Funktion und generationelles Identifikationspotential populärer Lektüre Ralph Winter: »Moderne Hamlets«. Die französische Autorengruppe der Inquiétude 1924-1927 Björn Bohnenkamp: »Die Jugend vor 25 Jahren«. Generatiographien Ingo Irsigler/Kai Sina: »Abschied von den Eltern«. Zum Generationenkonzept in Prosatexten der 1960er Jahre Markus Neuschäfer: Vom doppelten Fortschreiben der Geschichte. Familiengeheimnisse im Generationenroman.

